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Münchner Olympiaturm macht für zwei Jahre dicht

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Von: Klaus Vick

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Olympiaturm, Wintersonne im verschneiten Olympiapark Muenchen. 03.12.2021 *** Cloud, Olympic Tower, winter sun i
In die Jahre gekommen: Der Olympiaturm wurde 1968 eröffnet und ist mittlerweile arg sanierungsbedürftig. Mitte 2023 soll mit den mehr als 40 Millionen Euro teuren Bauarbeiten begonnen werden. © Martin Hangen/imago

Der Olympiaturm in München muss zwei Jahre schließen. Der Zahn der Zeit nagt am Bauwerk. Stadt muss mehr als 40 Millionen Euro investieren.

München - Der Olympiaturm wird wohl von Mitte 2023 bis Mitte 2025 zwei Jahre lang geschlossen bleiben. Grund dafür ist die zwingend notwendige Sanierung des Bauwerks. Eigentlich sollte das Thema am Mittwoch in der Vollversammlung des Stadtrats behandelt werden. Wegen offener Fragen zur Finanzierung wird die Sache aber noch einmal vertagt.

Olympiaturm - Sanierung alternativlos

Auf jeden Fall ist die Sanierung teuer. Sie beläuft sich bei der vom Aufsichtsrat der Olympiapark München GmbH (OMG) empfohlenen Variante auf 43,8 Millionen Euro. Günstiger wären aber auch die beiden anderen untersuchten Alternativen nicht, und sie würden sogar eine noch längere Schließung nach sich ziehen. Der städtische Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) hält die Sanierung jedenfalls für alternativlos: „Der Olympiaturm ist ein Wahrzeichen Münchens und jeder Cent gut angelegt“, sagt er.

Der Olympiaturm - Münchens höchstes Bauwerk

Das 291 Meter hohe Bauwerk wurde im Jahr 1968 eröffnet. Es ist gleichermaßen ein Architekturdenkmal wie ein von Touristen und Münchnern stark frequentierter Aussichtspunkt. An Spitzentagen kommen 18.000 Besucher, pro Jahr mehr als eine Million. Attraktion des Olympiaturms sind neben der Aussichtsplattform ein Drehrestaurant auf 181 Metern Höhe sowie das Rockmuseum. Das Rockmuseum im Olympiaturm schließt bereits am 31. Dezember.

Olympiaturm: Brandschutz, Beton und Aufzüge müssen erneuert werden

Allerdings fordert der Zahn der Zeit seinen Tribut. Das Sanierungskonzept wurde von den Stadtwerken ausgearbeitet. Und darin heißt es, dass die sichere Fortführung des Betriebs maßgeblich an einer zeitnahen Umsetzung sicherheitsrelevanter Themen hänge. Dazu zählen der Brandschutz sowie die Aufzugs- und Betonsanierung. Ein Kernelement ist zum Beispiel ein neues Evakuierungskonzept im Brandfall. Die Fluchtmöglichkeit soll nicht mehr über die zu enge und steile Treppe, sondern über neue Evakuierungsaufzüge erfolgen. Ferner werden die beiden Brandmeldezentralen erneuert. Sanierungsbedürftig sind auch die Betonwände im Aufzugsschacht, die bestehenden Aufzüge hätten ihre technische Lebensdauer überschritten, was das Risiko von Ausfällen erhöhe. Veraltet ist auch die Küchentechnik des Restaurants.

Dass die Sanierung noch nicht im kommenden Jahr beginnt, hat damit zu tun, dass der Turm Bestandteil der großen Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum von Olympia 1972 ist. Da feiert der Olympiapark Jubiläum. Später als 2023 will die OMG mit den Bauarbeiten aber auch nicht beginnen, weil es sonst eine längere zeitliche Überschneidung mit der ebenfalls geplanten Sanierung des Olympiastadions gäbe. Außerdem warnen die Stadtwerke: „Jede Verzögerung der Sanierung verringert die Betriebssicherheit und erhöht das Kostenrisiko.“

Der Olympiaturm ist ein Wahrzeichen in München und ziemlich marode.
Der Olympiaturm ist ein Wahrzeichen in München und ziemlich marode. © Marcus Schlaf

Auch Mega-Sanierung im Olympiastadion geplant

Die Sanierung des Olympiastadions ist übrigens – Stand jetzt – von Oktober 2024 bis Mai 2026 geplant und zieht ebenfalls eine Schließung nach sich. Die Kostenschätzung liegt hier bei mindestens 130 Millionen Euro. Konzerte im Olympiastadion sind legendär. Spektakuläre Fotos vom Olympiaturm gibt es von Rammstein (10. Juni 2019). Übrigens: Ein Oberbayer stellte kürzlich einen Treppen-Weltrekord im Olympiaturm auf.

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