Die Stimmung ist locker, aufwendig verkleidete Stelzenläufer tanzen über das Gelände, und es duftet nach Gerichten aus aller Welt. Verena Kriegl gönnt sich ein ungarisches Lángos. „Es ist sehr entspannt und ruhig hier“, sagt die 36-Jährige. „Das finde ich sehr angenehm.“ Zelte gibt es heuer nicht, dafür Biergärten und andere Sitzgelegenheiten im Freien. „Dieses Jahr ist es entzerrter“, findet auch Beatrice Sorg (28), die mit ihrer Freundin Lisa Reichensberger (25) über das Tollwood schlendert. „Es ist schön, dass mal wieder was los ist“, findet diese. Die Münchnerinnen wohnen beide in der Nähe – da bietet sich ein Besuch natürlich an.
Tamara Bosanac dagegen ist extra aus Kroatien angereist. Seit sechs Jahren verkauft die 28-Jährige an einem Stand Crêpes. Die ersten Jahre ihrer Kindheit hat sie in München verbracht – jetzt freut sie sich, für einige Zeit wieder zurück zu sein. „Hier trifft man immer viele Leute“, erzählt sie. „Zum Glück war die Reise nach Deutschland kein Problem.“
Internationales Flair gehört zum Tollwood dazu. Im bunten Stand von Jose Pajares Alva ertönt leise Musik. Mit seiner Flöte stimmt er eine Melodie der Indio-Kultur an. Der 60-Jährige stammt ursprünglich aus Peru und verkauft schon seit über 20 Jahren auf dem Tollwood Kunstwerke, Traumfänger, Instrumente, Schmuck und viele weitere Produkte aus seiner Heimat. Normalerweise ist er auf mehreren Märkten unterwegs, während der Pandemie hat er einen Online-Shop eingerichtet. „Ich freue mich auch für meine Lieferanten in Südamerika, dass es wieder besser geht“, sagt er. Viele seiner Waren werden von Familien in Handarbeit hergestellt. „Sie haben auch sehr gelitten“, berichtet er. Die gute Laune hat er trotzdem nicht verloren. Er zeigt eine Rassel, die aus einer getrockneten Frucht hergestellt wurde und mit einem Muster verziert ist. „Die Symbole bedeuten Harmonie und Fröhlichkeit“, sagt er. „Ich will hier Freude bringen und freue mich über alle Gespräche.“ Und dazu sei dieses Jahr sogar mehr Gelegenheit, wenn weniger Besucher auf dem Tollwood sind.
ist ein negativer Corona-Test Pflicht. Es gibt eine Teststation vor Ort, dort kann es aber zu Wartezeiten kommen. Wer nachweisen kann, dass er vollständig geimpft oder genesen ist, ist von der Testpflicht ausgenommen. Die Kontaktdaten werden erfasst. Wichtig: Die Besucherzahlen sind beschränkt. Auf www.tollwood.de zeigt eine Ampel an, wie viel gerade los ist.
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