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Zum Start in die neue Woche rauschte das Thermometer in und um München in den Keller. Jetzt drohen Erfrierungen und Unterkühlungen. Wie man im Notfall richtig handelt und bleibende Schäden vermeidet.
Diese Alarmzeichen sollten Sie ernst nehmen
Minus elf Grad heute früh in München und vielen Orten im Landkreis - für den Körper ist die Kälte nicht so ohne. Es drohen Unterkühlungen und Erfrierungen. Wenn die konstante Körperkerntemperatur unter 36 Grad sinkt, verlangsamt sich der Stoffwechsel. Dann spricht man von einer allgemeinen Unterkühlung. Alarmzeichen sind unter anderem Muskelzittern, ein schnellerer Puls und flache Atmung. Eine Verengung der Hautgefäße kann Schmerzen bereiten.
Menschen über 60 und Kinder unter 8 besonders gefährdet
Besonders gefährdet sind Kinder unter acht Jahren und Menschen über 60. Bei einer allgemeinen Unterkühlung gilt: Nix wie raus aus Kälte und Wind, feuchte Kleidung durch trockene Wäsche ersetzen und den Körper behutsam in Bewegung halten. Trinken Sie heiße alkoholfreie Getränke. Als Faustegel gilt: Pro Liter erwärmt sich der Körper um circa ein Grad.
Gefahr durch Alkohol Blutgefäße täuschen Wiederaufwärmen vor
Besonders gefährlich ist Alkohol im Gelände: Die Blutgefäße der Extremitäten werden zwar erweitert und täusche ein Wiederaufwärmen vor. Aber die Unterkühlung schreitet trotzdem weiter fort und kann lebensgefährlich werden, beispielsweise bei einem betrunkenen Obdachlosen auf der Parkbank.
So behandelt man Erfrierungen ersten Grades
Anders als bei der allgemeinen Unterkühlung werden bei lokalen Erfrierungen nur bestimmte Körperteile in Mitleidenschaft gezogen, besonders oft Zehen, Finger, Nase und Ohren. Diese Kälte-Schäden werden in drei Grade unterschieden. Bei Erfrierungen ersten Grades ist das Gewebe weiß, fühlt sich taub an, Finger und Zehen sind beispielsweise oft steif. Um sie wieder zu erwärmen, kann man als Erste-Hilfe-Maßnahme eine Schüssel mit warmem Wasser verwenden. Es sollte maximal 40 Grad warm sein, um das erfrorene Gewebe zu schonen. Das Bad sollte aber nicht länger als eine halbe Stunde dauern, weil sonst die Haut zu sehr aufweicht.
Wenn die Finger am nächsten Tag noch gefühllos sind, sofort zum Arzt
Häufig geht der Aufwärmprozess mit stechenden, pochenden Schmerzen einher. Manchmal sind sie sogar so stark, dass der Betroffene ein Schmerzmittel einnehmen muss, etwa Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol. In aller Regel hat man dann das Gröbste überstanden, lokale Erfrierungen heilen meist vollständig aus, es bleibt allenfalls eine etwas erhöhte Kälteempfindlichkeit an der betroffenen Körperstelle zurück. Wenn allerdings die Finger oder Zehen am nächsten Tag immer noch kalt oder gefühllos sind oder sich sogar Blasen gebildet haben, sollte man grundsätzlich zum Arzt gehen. Dann kann man von einer Erfrierung zweiten Grades ausgehen, die bleibende Schäden verursachen können.