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„Das ist die letzte Warnung“ – Mutmaßlicher Täter bleibt frei: Gastronom soll Schülerinnen missbraucht haben

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Von: Andreas Thieme

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Cengiz S. (46) musste sich vor dem Münchner Amtsgericht verantworten
Cengiz S. (46, li, mit Anwalt Sebastian Wagner) musste sich vor dem Münchner Amtsgericht verantworten © SIGI JANTZ

Mehrere Mädchen soll Cengiz S. sexuell missbraucht haben - die Staatsanwaltschaft hat den Münchner Gastronomen angeklagt. Im Prozess schimpfte ihn die Richterin aus.

München - Schwere Vorwürfe gegen einen Sendlinger Gastronom: Cengiz S. (46) soll mehrere Schülerinnen sexuell missbraucht haben. Er musste sich vor dem Amtsgericht München verantworten. Dort saß der Türke lächelnd auf der Anklagebank und erzählte zunächst von den Verbindungen zu einer nah gelegenen Schule in der Boschetsrieder Straße. „Jeden Mittag kommen die Schüler zu mir, essen und ratschen. Wir kennen uns alle schon lange.“

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Doch aus dem Kreis dieser Schülerinnen und Schüler kamen dann die Vorwürfe gegen den Gastronomen: Vier Mädchen soll er laut Anklage umarmt und sich an ihnen gerieben haben, einem Mädchen griff er mutmaßlich an den Po, einem anderen unter ihr Oberteil. Insgesamt elf Taten aus den letzten Jahren sind am Amtsgericht angeklagt.

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Die Vorwürfe aber stritt Cengiz S. energisch ab und sagte: „Die Mädchen umarmen mich, wenn sie in meinen Laden kommen. Was in der Anklage steht, stimmt nicht. Denn die Mädchen kommen immer noch jeden Tag in meinen Laden.“ Mehr als 80 Schülerinnen und Schüler kenne er persönlich. „Mit einigen schreibe ich auch am Handy“, sagte der Gastronom.

Richterin Ines Tauscher fand das seltsam. „Finden Sie das angemessen als erwachsener Mann?“, fragte sie den Angeklagten. In Bezug auf seine mutmaßlichen Taten standen Aussagen gegen Aussagen. Gegen eine Zahlung von 2400 Euro wurde der Prozess letztlich eingestellt. „Das ist die letzte Warnung“, mahnte Tauscher. Denn Cengiz S. war wegen ähnlicher Vorwürfe schon einmal vor Gericht gewesen.

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