Sie das erste Mal in der Münchnerm Olympiahalle waren?
Ich war privat noch nie in der Olympiahalle – außer bei der Vorbesichtigung für meinen eigenen Auftritt.
Die Stunden bis zu Ihrem „Wahnsinns“-Auftritt sind gezählt. Wie oft am Tag schmeißen Sie Ihr Blutdruckmessgerät an?
(Lacht.) Gar nicht, denn ich besitze keines. Aber ich gebe zu: Die Anspannung steigt. Deshalb laufe ich jeden Tag in der Früh im Park, um Sauerstoff in die kleinen grauen Zellen zu pumpen, damit ich keinen Hänger habe.
Sie spielen zwei Tage vor ausverkauftem Haus. Ist es eigentlich wurscht, ob man vor 100 oder 10.000 Fans steht?
Es macht für mich natürlich einen Unterschied, vor welcher Kulisse ich spiele. Zumal ich in München immer besonders nervös bin, denn „dahoam is’ dahoam“, und da möchte ich vor meinem Heimatpublikum, vor meinen Freunden, Bekannten und der Familie eine besonders gute Leistung abliefern. Gut, jetzt sitzen in der Olympiahalle nicht nur bekannte Gesichter, aber eben sehr, sehr viele Gesichter. Und für mich als Schnellsprecherin wird dann das Motto lauten: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Soll heißen: Ich werde mich konzentrieren, nicht zu schnell zu sprechen, den Leuten auch Zeit zum Klatschen zu lassen. Und ich werde generell versuchen, von der riesigen Menge Energie, die da auf mich zukommen wird, möglichst viel zurückzugeben.
Ein neues Bühnenbild und eine Akustik, die auch die Zuschauer auf den hinteren Rängen erfreuen soll – wie schwer war es, die Olympiahalle für eine Wortkabarettistin umzubauen?
Das müssen Sie wohl eher mein Technik-Team fragen, die alle genauso nervös und auch freudig gespannt sind wie ich. Die zwei Termine sind für uns alle eine riesige Herausforderung, die wir nicht unterschätzen. Wir werden unser Bestes geben. Mein Tontechniker Harry meinte beim letzten Auftritt zu mir: „Da können mir alle amal zoagn, wos ma draufham!“ Ich hoffe, es haut hin!
Yoga, spazieren gehen, grüner Tee, Meditation – welche Rituale hat die Gruberin, um die Nerven vor einem solchen Event zu beruhigen?
Gut schlafen, morgens zum Laufen gehen und gut essen. Und vor der Vorstellung: beten!
Was bereitet Ihnen mehr Herzklopfen – die Dernière oder die Aussicht, sich am Donnerstag nach der Vorstellung für ein Jahr vom Publikum zu verabschieden?
Ersteres, denn am Freitag werde ich von alledem nichts mehr wissen, weil ich mir nach der Vorstellung so dermaßen die Festplatte löschen werde, dass man erst kurz vor Weihnachten wieder mit mir rechnen darf.
Apropos: Was gibt’s bei Ihnen zu Weihnachten? Ihren eigenen Prosecco „Monis Liebling“ und ....?
Am ersten Weihnachtsfeiertag kommt die ganze Familie zu mir, weil meine Mama vor Kurzem eine Fuß-OP hatte und noch nicht zu 100 Prozent einsatzfähig ist. Es wird Rindsrouladen geben, denn die werde ich am Vortag fix und fertig herrichten, um sie dann nur noch aufzuwärmen. Kartoffelpüree, Spätzle dazu, hinterher Vanilleeis mit Rumtopf (von meiner Nachbarin) und ein paar Glaserl „Monis Liebling“, gefolgt von Weißwein aus Österreich zum Abfedern – und die Welt ist in Ordnung.
Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?
Dass alles so bleibt, wie es ist. Mehr Zeit für Familie und zum Italienischlernen habe ich. Eigentlich wäre alles so wunderbar, wenn nur die verdammte Politik nicht wäre, über die man sich ständig ärgern muss. Wurscht, jetzt ist erst amal Weihnachten!
Interview: Astrid Kistner