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Eltern sauer: Realschul-Neubau steht weiter in den Sternen

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Unterricht im Provisorium: Das riesige Container-Dorf wird nun wohl noch auf Jahre hinweg am Schulzentrum an der Gerastraße in Moosach stehen bleiben. © Marcus Schlaf

Den Elternbeiräten vom Moosacher Schulzentrum platzt der Kragen: Die neue Realschule lässt weitere Jahre auf sich warten.

München - Um die geplante neue Realschule in Moosach gibt es erneut Ärger. Nachdem es lange Unstimmigkeiten bei der Standortsuche gegeben hatte, sind diese mit dem Grundstück an der Franz-Mader-Straße 6 inzwischen geklärt. Doch wann der Bau realisiert wird, steht weiter in den Sternen. Bei den Vorläuferklassen, die seit dem Schuljahr 2010/11 in der Artur-Kutscher-Realschule unweit vom Olympia-Einkaufszentrum untergebracht sind, muss auf unbestimmte Zeit dort improvisiert werden.

Pavillons sollen stehen bleiben

Die Elternbeiräte des Schulzentrums an der Gerastraße, zu dem die Artur-Kutscher-Realschule gehört, sind aufgebracht, weil weitere Vorläuferklassen folgen und in Pavillons auf dem Schulgelände untergebracht werden. Die Pavillons gibt es bereits, sie wurden für die Umbauphase des Schulzentrums aufgestellt und dienten die vergangenen drei Jahre als Ausweichquartier. Seit 2014 wird das Schulzentrum, bestehend aus Grundschule, Realschule und Gymnasium, grundsaniert und erweitert. Nun kam für Lehrer, Schüler und Eltern der Schock: Die Pavillons sollen, anders als zuvor kommuniziert, auch nach Bauende stehen bleiben und weitere Vorläuferklassen der geplanten Realschule beherbergen. Für die Elternbeiräte der betroffenen Schulen unzumutbar. Deswegen wandten sie sich nun mit ihrem Anliegen an den Bezirksausschuss (BA) Moosach.

Schulalltag auf Jahre eingeschränkt

Durch die verbleibenden Pavillons wäre der Schulalltag auf weitere Jahre immens eingeschränkt, schimpfen die Elternbeiräte. Denn wann die neue Realschule an der Franz-Mader-Straße wirklich gebaut wird, ist nicht absehbar. Momentan läuft erst die Machbarkeitsstudie, es heißt, bis spätestens 2022 soll die Schule stehen. Die Pavillons könnten somit noch bis zu fünf Jahre stehen bleiben. Eine lange Zeit, in der aus Sicht der Elternbeiräte weder der Pausenhof noch die Freiflächen ordentlich genutzt werden können, auch der Sportunterricht wird erschwert. Die Schüler müssen hierfür extra zu anderen Sportanlagen gebracht werden.

Die Eltern fordern, dass ein anderes Grundstück für die Pavillons gefunden wird. Außerdem fordern sie die Stadt auf, den Neubau der neuen Realschule stärker zu forcieren und schnellstmöglich mit dem Bau zu beginnen. Denn schließlich habe diese in Moosach bereits bei dem „Wohnen für alle“- Pilotprojekt am Dantebad ihre Flexibilität und Schnelligkeit unter Beweis gestellt, wie es im Schreiben süffisant heißt.

BA: Frage der Priorität

Für den Bezirksausschuss Moosach ist die Problematik um die neue Realschule nichts Neues. „Das ist eine Frage der politischen Priorität“, sagt Axel Stoßno (FDP). Ob es jedoch für eine Ausweichlösung ein anderes Grundstück gibt, lässt er offen. „Aber Schule hat Priorität – auch der Sportunterricht.“ Wolfgang Kuhn (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Jugend und Soziales, schlägt vor, die Fragen und Bedenken der Eltern an das Bildungsreferat weiterzugeben und dem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Ob jedoch die Chance auf ein Ausweichgrundstück im Viertel besteht, lässt auch er offen. 

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Lisa-Marie Birnbeck

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