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Mordfall Engelbrecht: Polizei nimmt fünf weitere DNA-Proben – es gibt neue heiße Spuren

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Von: Nadja Hoffmann

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Wichtig für die Ermittlungen im Mordfall Sonja Engelbrecht: ein Vergleichsexemplar der Decke vom Tatort.
Wichtig für die Ermittlungen im Mordfall Sonja Engelbrecht: ein Vergleichsexemplar der Decke vom Tatort. © Polizei/DPA

Die Ermittlungen zum Tod von Sonja Engelbrecht gehen immer weiter voran – auch dank der großen Unterstützung, die es von der Bevölkerung gibt.

München – Zwei Mal war der Mordfall zuletzt Thema in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Seitdem sind 320 neue Hinweise bei der Polizei eingegangen – davon 40 seit der jüngsten Ausstrahlung vor knapp zwei Wochen. Wie es jetzt aus dem Präsidium heißt, haben sich daraus sieben neue Spuren ergeben. Außerdem konnten die Ermittler DNA-Proben von fünf weiteren Personen nehmen. Noch stehe nicht fest, welche Ergebnisse diese Untersuchungen bringen. Bereits im Spätsommer und Herbst 2022 hatte die Mordkommission 50 Männer im Bereich Kipfenberg um DNA-Proben gebeten. Im Wald nahe des kleinen Ortes im Altmühltal waren zuvor die sterblichen Überreste der Münchnerin gefunden worden. Unfassbare 27 Jahre nach ihrem Verschwinden in der Nacht auf den 11. April 1995.

Hier wurden die sterblichen Überreste von Sonja Engelbrecht gefunden.
Hier wurden die sterblichen Überreste von Sonja Engelbrecht gefunden. © Jens Hartmann

Morfall Sonja Engelbrecht: Die Ermittler hoffen auf Hinweise zu der auffälligen Decke

Was genau mit der Frau in diesen schicksalhaften Stunden passiert ist. Und wie sie in die Gegend nahe Ingolstadts kommen konnte, ist Teil der Ermittlungen. Für die Beamten um den Mordkommissions-Chef Stephan Beer ist aber klar, dass der Täter die Gegend um Kipfenberg gekannt hat. Zu abgelegen ist das Waldstück und zu speziell der Ort, an dem der Leichnam abgelegt worden war. In der steilen Felsspalte hat die Polizei im März 2022 auch die Überbleibsel einer Decke gefunden. Nach der ersten Ausstrahlung bei „Aktenzeichen“ meldete sich eine Frau im Präsidium, die den Ermittlern ein Vergleichsstück zur Verfügung stellen konnte. „Die Decke ist der Durchbruch“, erklärt Beer. Das Bildnis eines sich liebkosenden Paares, auf Vorder- und Rückseite spiegelverkehrt, könnte gut in Erinnerung bleiben. „Kennt jemand eine Person, die bis 1995 eine solche Decke besessen hat“, lautet deshalb eine Frage der Ermittler. Sie wollen zudem wissen, wer im Raum Kipfenberg 1994 oder 1995 renoviert hat. Denn: An den Plastikfolien, in die der Leichnam verpackt war, befand sich weiße Farbe. Kam der Täter direkt aus Kipfenberg? Eine Frage, die in der Gemeinde vielen Menschen durch den Kopf geht. Gerüchte machen die Runde, Namen kursieren. Antworten gibt es aber noch keine. nah

Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 089/29100 entgegen.

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