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Mordfall Sonja Engelbrecht wieder bei Aktenzeichen XY: Decke spielt Schlüsselrolle bei Ermittlungen

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Von: Nadja Hoffmann

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In eine solche Decke wurde die Leiche von Sonja Engelbrecht eingewickelt.
In eine solche Decke wurde die Leiche von Sonja Engelbrecht eingewickelt. © Götzfried

Es gibt eine DNA-Spur und eine Vergleichsdecke zu jenem Stück, in das 1995 die Leiche von Sonja Engelbrecht eingewickelt wurde. Die Polizei geht mit ihren Ermittlungen zu diesem Mordfall noch einmal in die Öffentlichkeit.

München - Wer ist der Mörder von Sonja Engelbrecht? Lange Zeit sah es so aus, als gebe es auf diese Frage nie eine Antwort. Jetzt, fast 28 Jahre nach dem Verschwinden der damals 19-jährigen Münchnerin, laufen die Ermittlungen der Mordkommission wieder auf Hochtouren. Am Mittwoch (22. März) wird der Fall erneut Thema in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ sein (ZDF, 20.15 Uhr). Nur drei Wochen, nachdem sich die Ermittler zuletzt an die Öffentlichkeit gewandt hatten.

Aus gutem Grund, wie Mordkommissions-Chef Stephan Beer jetzt bei einem Pressetermin erklärt hat. Denn: Nach der Aktenzeichen-Sendung am 1. März waren 280 Hinweise bei der Polizei eingegangen. „Darunter waren 40 neue Ermittlungsspuren“, verdeutlicht Beer – Spuren zu konkreten Personen. Und Hinweise zu den Resten einer Decke, die zusammen mit den sterblichen Überresten von Sonja Engelbrecht 2022 in einem abgelegenen Waldstück bei Kipfenberg gefunden worden waren. „Die Decke ist der Durchbruch“, unterstreicht der Chef-Ermittler.

Mordfall wieder bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“: Neue Ermittlungsspuren

Im TV wurden die Zuschauer dazu aufgerufen, sich zu melden, wenn jemand ein Vergleichsstück besitzt. Zwei Stunden nach der Ausstrahlung griff tatsächlich eine Frau zum Hörer. Ihre Decke, die Beer am Dienstag den Medien präsentiert hat, wird auch am jetzigen Mittwoch in der Sendung wichtig sein. „Kennt jemand eine Person, die bis 1995 eine solche Decke besessen hat“, wird eine der Fragen lauten.

Genauso wie die Frage nach einer Person, die 1994 oder 1995 mit Renovierungsarbeiten in Kipfenberg beschäftigt war. Denn: An den Plastikfolien und Klebebändern, in denen Sonjas Überreste eingepackt waren, klebte laut Beer weiße Wandfarbe. Wie der Chef-Ermittler bestätigt hat, wurde an den Materialien im Wald auch eine DNA-Spurenlage gefunden. 50 Personen aus dem Raum Kipfenberg seien im letzten Sommer und Herbst zum DNA-Test gebeten worden. Einen Treffer gab es aber bislang nicht.

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