Sascha König, der Anwalt des Starkochs sagte auf Nachfrage: „Die Richtlinien für die Corona*-Wirtschaftshilfen sehen vor, dass Unternehmensgruppen nur gemeinsam antragsberechtigt sind. Die Unternehmensgruppe von Herrn Schuhbeck hatte und hat daher das Problem, dass sie trotz massiver Betroffenheit vom Lockdown zunächst überhaupt nicht, später nur mit kleineren Teilbereichen der Unternehmensgruppe antragsberechtigt war.“ So sei der wirtschaftliche Schaden deutlich höher gewesen als die in Aussicht gestellten Wirtschaftshilfen.
Ein Kellner in einem seiner Gastronomiebetriebe erzählt: Am Sonntag hätte die Belegschaft von der Insolvenz erfahren. In den kommenden drei Monaten werde der Betrieb normal weitergehen, aber was dann kommt, weiß keiner der Angestellten.
Die Rechtsanwaltskanzlei von Max Liebig hat die Insolvenzverwaltung für Alfons Schuhbeck übernommen. Ein Sprecher sagte, dass es für eine Stellungnahme zum Verfahren „schlicht zu früh“ sei. „Dr. Liebig verschafft sich gerade einen Überblick über die Aktenlage“, heißt es. Dass die Läden und die Gastronomiebetriebe am Platzl geöffnet bleiben, habe derzeit Prioriät.
Frank-Ulrich John, Sprecher der Bayerischen Dehoga, kann sich die Insolvenz erklären: Die Lage der Wirte sei immer noch dramatisch. „Wir sind lange nicht über den Berg, auch wenn an vielen Stellen wieder geöffnet werden kann.“ Gastronomen hätten aufgrund der Hygienebestimmungen mit hohen Kosten zu kämpfen, Kredite säßen ihnen im Nacken – gleichzeitig dürften sie noch immer nicht im vollen Umfang öffnen. „Nach einer aktuellen Umfrage denken 23,1 Prozent der Hoteliers und Wirte darüber nach, Insolvenz anzumelden“, sagt John.
Wie es für das Schuhbeck-Imperium konkret weitergehen wird, steht noch nicht fest. Schuhbecks Anwalt König ist optimistisch: „Wir gehen derzeit davon aus, dass die Gastronomie-Betriebe weitergeführt werden.“ - LEONI BILLINA UND STEPHANIE EBNER Noch mehr Nachrichten aus München lesen Sie hier. Unser brandneuer München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alles, was in der Isar-Metropole passiert. (*tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA)