AstraZeneca-Stopp trifft München hart: Mehr als 1.000 Termine schon abgesagt - Zehntausende könnten folgen
Der Impf-Stopp für AstraZeneca hat gravierende Folgen für München. Tausende Termine wurden schon abgesagt. Jetzt wird der Impf-Start für Grundschul- und Kitapersonal ausgesetzt.
München - Das teilt die Stadt mit. Ursprünglich hätten rund 30.000 Menschen ab kommenden Montag im Isar-Klinikum an der Sonnenstraße geimpft werden sollen. Doch: „Ohne AstraZeneca steht für ein eigenes Impf-Angebot für diese Personengruppen derzeit kein ausreichender Impfstoff zur Verfügung“, sagte ein Stadt-Sprecher. „Im Moment können daher nur Impfungen im Impfzentrum Riem stattfinden.“ Die tz weiß: Rund 1.500 Termine hat die Stadt gestern absagen müssen.
AstraZeneca-Stopp: So sind die Münchner Hausarztpraxen betroffen
Auch auf den städtischen Pilotversuch, testweise in drei Hausarztpraxen zu impfen, wirkt sich der AstraZeneca-Stopp aus. Der Test kann nur in zwei von ursprünglich drei geplanten Praxen durchgeführt werden. Denn: Arzt Markus Frühwein hätte Astrazeneca verabreichen sollen. Es sei keine falsche Entscheidung, die Impfung auszusetzen, sagt der Mediziner zur tz. Gleichwohl: „Sollte herauskommen, dass die Thrombose in einer normalen Häufigkeit auftritt, ist bei einem gut verträglichen Impfstoff das Vertrauen verbrannt.“
Dass sich am generellen Impf-Start in den Praxen zum 1. April etwas ändert, glaubt Frühweins Kollege Wolfgang Ritter nicht. Aber die Anzahl der Impfdosen in den Praxen werde weniger: „Wenn ein Drittel an Impfstoff wegfällt, stehen wir am Ende mit einer Dosis pro Praxis und Tag da …“

An anderer Stelle sind derweil Fortschritte zu vermelden: Ab Mittwoch gibt’s Impfungen in Alten- und Servicezentren für Senioren, die in der Nähe wohnen. Los geht’s in Untergiesing. Auch hier gilt: nur mit vorab vereinbartem Termin!
München: So ist der Stand bei den Corona-Impfungen
In München sind bis einschließlich Montag von den städtischen Impfteams insgesamt rund 127.800 Corona-Schutzimpfungen durchgeführt worden, 63.800 Erst- und 27.400 Zweitimpfungen. In den Heimen gab es 20.500 Erst- und 16.100 Zweitimpfungen. Darüber hinaus wurden rund 25.300 Dosen an Kliniken abgegeben, die ihr Personal selbst impfen.
Rund 23.500 Dosen AstraZeneca lagern noch in der Stadt. Die erwartet zudem am Freitag 7.600 weitere Dosen, die Auslieferung konnte vom Freistaat nicht mehr gestoppt werden. AstraZeneca ist sechs Monate haltbar.
Bisher hat die Stadt mit AstraZeneca rund 14.800 Menschen geimpft – und 6.100 Impfdosen an die Kliniken abgegeben. Verfolgen Sie hier unseren News-Ticker zu Corona in München. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA