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Geschenke und Festessen für Bedürftige: So hilfsbereit waren Münchner zum Fest der Nächstenliebe

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Von: Laura Felbinger

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Guten Appetit: Moritz Haake (li.) gab Bedürftigen wie Harald ein feines Weihnachtsessen aus.
Guten Appetit: Moritz Haake (li.) gab Bedürftigen wie Harald ein feines Weihnachtsessen aus. © Jens Hartmann

Nicht nur an andere Menschen denken, denen es nicht so gut geht, sondern konkret etwas für sie tun: Das haben sich zu Weihnachten in München viele Helfer zu Herzen genommen und Hilfe an Bedürftige verteilt.

Weihnachten kommt die ganze Familie zusammen, da gibt es Geschenke und leckeres Essen. Doch was vielen Menschen selbstverständlich erscheint, ist für andere ein ferner Traum. Sie haben keine Familie, kein Zuhause – oft noch nicht einmal Geld für eine warme Mahlzeit. Zum Glück ist Weihnachten auch das Fest der Nächstenliebe, und so haben sich heuer wieder Ehrenamtliche, soziale Vereine und die Kirche für eben jene Menschen eingesetzt:

Da wurden köstliche Festessen ausgegeben, nützliche Geschenke verteilt und gemeinsam gesungen. Drei dieser großartigen Aktionen stellen wir Ihnen auf dieser Seite vor.

Weihnachten in der Landeshauptstadt: Münchner Wirtebrüder spenden Festessen an Bedürftige

Die Pandemie hat vielen Münchner Gastronomen einen Strich durch ihre Weihnachtsfeier-Rechnungen gemacht. Wegen der Sperrstunde um 22 Uhr hagelte es Stornierungen.

Die Wirtebrüder Moritz und Tim Haake vom Restaurant „Burger und Lobster Bank“ blieben deshalb auf 200 Enten sitzen. Insgesamt sind das 400 Portionen samt Blaukraut und Knödel. Doch statt das gute Festessen wegzuwerfen, haben die Brüder Haake es an Bedürftige verteilt – und zwar bei den beiden AWO-Flexi-Heimen am Südpark. Damit machten sie armen Menschen eine große Freude.

Die Zelebranten der Ökumenischen Christmette im Münchner Hauptbahnhof: Thorsten Nolting (l.) und Augustinus Bauer
Die Zelebranten der Ökumenischen Christmette im Münchner Hauptbahnhof: Thorsten Nolting (l.) und Augustinus Bauer. © Markus Götzfried

Weihnachten in der Landeshauptstadt: Ökumenische Christmette im Münchner Hauptbahnhof

Eine ganz besondere Weihnachtsmesse gab es heuer mitten im Hauptbahnhof. An dem sonst so hektischen Ort sorgte die Bahnhofsmission am Heiligen Abend für Besinnlichkeit. Geleitet wurde der ökumenische Gottesdienst vom evangelischen Pfarrer Thorsten Nolting und dem katholischen Priester Augustinus Bauer. Da schallte durch die Riesenhalle auf einmal heller Gesang.

Weihnachtslieder ertönten im Hauptbahnhof
Weihnachtslieder ertönten im Hauptbahnhof. © Markus Götzfried

Passanten blieben stehen und lauschten andächtig. Zum Beispiel Michael Jahnke. Der Physiker kam auf dem Weg zum Einkaufen zufällig vorbei und verweilte ein paar Augenblicke. „Ich halte das für eine sehr schöne Idee. Da werden alle Menschen abgeholt – egal, wer kommt“, sagte er. Ergänzend zur Messe bot die Bahnhofsmission an Gleis 11 Essen und Geschenke. „Da standen extrem viele Menschen an“, so Jahnke. Mitarbeiter der Bahnhofsmission gaben Punsch, Wiener, Semmeln und Kekse aus. Neben Obdachlosen standen in der langen Schlange auch ältere Münchner, deren Rente keinerlei Luxus zulässt. „Ich finde es auch schöner hier als allein daheim“, sagte Bianca P. (70), die Weihnachten heuer zum ersten Mal am Hauptbahnhof verbrachte. Dank der Mette und der Leckereien von der Bahnhofsmission hatte sie ein schönes Fest. 

Ludwig Mittermeier, Vorstand des katholischen Männerfürsorgevereins, lieferte Geschenke aus
Ludwig Mittermeier, Vorstand des katholischen Männerfürsorgevereins, lieferte Geschenke aus. © Markus Götzfried

Weihnachten in der Landeshauptstadt: Geschenke für Arme in München

Zum zweiten Mal in Folge ist das traditionsreiche Weihnachtsessen für Bedürftige im Hofbräuhaus wegen Corona ausgefallen. Doch der katholische Männerfürsorgeverein, der normalerweise zu dem Essen lädt, hat sich alle Mühe gegeben, um armen Menschen dennoch die Feiertage zu versüßen. „Wir haben 1200 Geschenke am 23. und 24. Dezember bei verschiedenen Einrichtungen verteilt“, erzählt Vereinsvorstand Ludwig Mittermeier. Dazu kamen über 600 Essen vom Hofbräuhaus. „Es gab Gulasch mit Semmelknödel. Wo möglich, haben wir diese vor Ort aufgewärmt und ausgegeben“, berichtet Mittermeier.

Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg (re.) übergibt Jan-Michael Ivan Weihnachtspräsente.
Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg (re.) übergibt Jan-Michael Ivan Weihnachtspräsente. © Markus Götzfried

Gut 30 Ehrenamtliche und mehrere Hauptamtliche waren im Einsatz. Auch Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg half mit, etwa beim Männerwohnheim an der Pilgersheimer Straße. Dort übergab der Bischof persönlich Geschenke. Darin sind allerlei wichtige Alltagsutensilien wie ein Rucksack, Kaffee und Kopfhörer. Hausbewohner Jan-Michael Ivan (47) freut sich: „Das war eine geniale Idee. Viele Menschen denken leider nur an sich. Da ist es schön, dass es so etwas heutzutage noch gibt.“ *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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