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„Beispiellose Eskalation“: Flughafenverband sauer über Streiks - gähnende Leere auch an Münchner Terminals

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Von: Andreas Thieme

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Verdi bestreikt Flughäfen - München
Gestrandete Passagiere stehen am Flughafen München vor einer Anzeigetafel. © Stefan Puchner/dpa

Nichts geht mehr am Münchner Flughafen: Ein Warnstreik der Gewerkschaft verdi hat den Airport lahmgelegt - die Terminals waren verwaist. Allein 700 Starts und Landungen wurden in München abgesagt. Der Flughafenverband übt deutliche Kritik.

München - Gähnende Leere am Check-In: Die meisten großen Flughäfen in Deutschland waren am Freitag durch einen Warnstreik weitgehend lahmgelegt - auch in München ging nichts mehr. Die Gewerkschaft Verdi hatte zum ganztägigen Ausstand aufgerufen und drohte im laufenden Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes auch mit Streiks bei der Müllabfuhr, in Krankenhäusern oder Ordnungsämtern.

Also kaum Passagiere in den Münchner Terminals - nur vereinzelt sah man Reisende, die München als Umsteigeort für Fernflüge nutzen wollten und dann gestrandet waren. Denn nichts ging mehr am Flughafen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV waren bundesweit knapp 300 000 Passagiere von gut 2340 Flugausfällen betroffen. In München fielen rund 700 Starts und Landungen aus.

Allein die Lufthansa musste 1300 Flüge absagen. Und das, nachdem die Airline gerade eine von einem Bagger verursachte IT-Störung vom Mittwoch überwunden hatte. „Wir starten am Samstag sofort wieder in den Regelbetrieb“, sagte ein Sprecher. Laut ADAC waren Fluggesellschaften in der Pflicht, für eine Ersatzbeförderung zu sorgen. Reisende hätten das Recht auf Rückerstattung, eher nicht aber auf eine Entschädigung. 

München: 700 Starts und Landungen am Flughafen wegen Streik ausgefallen

Trotz des Streiks am Flughafen konnten zumindest einige wenige Reisende in Bayern im Flieger Richtung Süden abheben. Am Memminger Flughafen wurden fünf Maschinen abgefertigt, die eigentlich am bestreikten Flughafen in München hätten abfliegen sollen, sagte eine Sprecherin. Trotz des eingestellten Passagierbetriebs in München blieb ein Chaos auf den bayerischen Schienen und Straßen aus. „Die auf die Bahn umgestiegenen Fluggäste konnten wir in der Regel problemlos unterbringen“, sagte eine Sprecherin der Bahn. Trotz des erhöhten Fahrgastaufkommens sei der Bahnbetrieb weitgehend reibungslos gelaufen.

Der Flughafenverband ADV sprach angesichts des Warnstreiks von einer „beispiellosen Eskalation“. Für Passagiere setzen sich damit Chaos-Tage im Luftverkehr fort. Verdi und der Beamtenbund DBB fordern im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Einkommen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen.

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