1. tz
  2. München
  3. Stadt

München bekommt die größte Kletterhalle der Welt

Kommentare

So soll es aussehen: die bestehende Halle (rechts) mit dem gläsernen Zwischenbau, der neuen Halle und dem städtischen Bauteil (mit Terrasse).
So soll es aussehen: die bestehende Halle (rechts) mit dem gläsernen Zwischenbau, der neuen Halle und dem städtischen Bauteil (mit Terrasse). © Westermann

München - Die Kletterhalle in Thalkirchen platzt aus allen Ritzen und Fugen: Vor zehn Jahren für 55 000 Besucher pro Jahr konzipiert, sind 2009 schon 185 000 Kletterer die Wände hochgegangen.

Klettern – vor allem an künstlichen Wänden – ist zu einem Breitensport geworden und wird das nach Expertenmeinung in den kommenden Jahrzehnten auch bleiben. Deshalb erweitert der Deutsche Alpenverein (DAV) sein ­Zen­trum Thalkirchen. Vor allem der Innenbereich wächst – zur dann größten Kletterhalle der Welt!

Am Montag war Spatenstich an der Thalkirchner Straße 207. Schon Ende des Jahres sollen die Kletterer sich im Neubau austoben können. Zu den bereits vorhandenen 2000 Quadratmetern Indoor-Kletterfläche kommen weitere 1750 hinzu. Die Kletterwände im Außenbereich wachsen von 2520 auf 2790 Quadratmeter. Fürs Bouldern (seil­freies Klettern in niedrigen Höhen mit Sturzmatte) steht künftig mit 1190 Quadratmetern fast doppelt so viel Fläche zur Verfügung. Die Auswahl an Routen (von Schwierigkeitsgrad 2 bis 10+) steigt von etwa 410 auf 555. Schwindelerregende Zahlen, die die bislang weltgrößte Kletter­halle in Zürich in den Schatten stellen.

Spatenstich mit Architekt Ralph Gierlinger (v.l.), Josef Tress vom Schulreferat und Manfred Sturm vom Trägerverein.
Spatenstich mit Architekt Ralph Gierlinger (v.l.), Josef Tress vom Schulreferat und Manfred Sturm vom Trägerverein. © -

4,7 Millionen Euro soll der Ausbau kosten. Das meiste davon zahlt der Trägerverein, dem 24 Alpenvereins-Sektionen angehören. Vom DAV-Dachverband kommt ein Zuschuss. Und die Stadt München, die über ihr Sportamt schon das bestehende Kletterzentrum fördert, gewährt ein Darlehen im sechsstelligen Bereich. Den äußersten Teil des Anbaus wird die Stadt auch selbst nutzen, und zwar für die Vereine der Bezirkssportanlage und als Jugendtreff.

München, seine Straßen und ihre Namen

fotos

Manfred Sturm, der Vorsitzende des Trägervereins, preist weitere Vorzüge des Neubaus: „Wir werden unter anderem einen phantastischen Kinderbereich bekommen und ein besseres Bistro.“ Frei werdender Platz im Altbau soll unter anderem für einen Schulungsraum genutzt werden.

Im Kletterzentrum Thalkirchen darf jeder kraxeln, der das Sichern beherrscht. Kurse bieten die Träger-Sektionen an. Deren Mitglieder erhalten Ermäßigung auf den Halleneintritt: 10,80 € pro Klettertag, Nichtmitglieder zahlen 14,50 €. Der vergangene Mittwoch war mit 650 Besuchern der bislang trubeligste Tag aller Zeiten. Vor allem an Wochenenden und nach Feierabend bilden sich an vielen Routen Warteschlangen. Die sollen sich Ende des Jahres auflösen – in der dann größten Kletterhalle der Welt.

iw.

Kletterhallen in München

Im Großraum München gibt es zurzeit vier große Kletterhallen. Der Deutsche Alpenverein betreibt neben dem Kletterzentrum Thalkirchen auch das Kletterzentrum Gilching. Es ist mit 1950 Quadratmetern etwa halb so groß wie die bestehenden Anlagen in Thalkirchen. Gilching ist wegen seines schönen Außenbereichs vor allem bei Freiluftkletterern beliebt.

Infos zu Thalkirchen: www.kletterzentrum-muenchen.de,
und zu Gilching: www.kletterzentrum-muenchen-west.de.

Das Heavens Gate (Grafinger Str. 6, am Ostbahnhof) bietet mit seinen bis zu 30 Meter hohen Silowänden vor allem ausdauernden Kletterern himmlische Verhältnisse: www.kletternmachtspass.de.

Und im High East (Sonnenalle 2, Kirchheim) kommen Genusskletterer auf ihre Kosten. 2100 Quadratmeter Kletterfläche mit einem sehr schönen Wellnessbereich und prima Bar. Außerdem nicht so voll. www.high-east.de

Auch interessant

Kommentare