Eichinger: Die Legende auf Litfaßsäulen

München - An diesem Lächeln kommt keiner vorbei. Fahrradfahrer bleiben auf der Leopoldstraße stehen und verharren. Fußgänger eilen vorbei, denn: Von hier aus lächelt ihnen Bernd Eichinger zu.
Der Münchner Filmproduzent, der am Dienstag an einem Herzinfarkt gestorben war, hinterlässt nicht nur in der internationalen Filmwelt eine große Lücke, auch die Münchner trauern. „Ich finde die Stadt hat eine große Persönlichkeit verloren. Es ist eine sehr traurige Geschichte“, sagt Jozef Lasak (30), der vor der Litfaßsäule an der Leopoldstraße/Ecke Franzstraße steht und einige Minuten auf das Bild schaut.
Bernd Eichinger - Bilder aus seinem Leben
Bernd Eichinger hätte von seiner Münchner Wohnung aus einen perfekten Blick auf die Säule gehabt. Vielleicht hat sich der Filmverleiher Constantin Film, der die Fotos plakatieren ließ, deshalb für diesen Standort entschieden. Die zweite Litfaßsäule, die beklebt wurde, steht gegenüber der Schumann‘s Bar am Odeonsplatz. Dort war Bernd Eichinger häufig zu Gast. „Das ist ein schönes Denkmal. Man sieht sofort, wie fotogen er war“, sagt Bar-Chef Charles Schumann.
Er freue sich sehr darüber, dass er von seinem Fenster aus direkt in das lachende Gesicht des Filmproduzenten schauen könne. Am Dienstagabend habe er in seinem Lokal extra einen Tisch freigehalten und ihn mit einem Martini-Cocktail gedeckt. „Das hat er zuletzt am liebsten bei mir getrunken“, erinnert sich Schumann. Auch Katharina Obermeyer will Bernd Eichinger so im Gedächtnis behalten, wie er auf der Litfaßsäule abgebildet ist. Mit ihrem Handy knipst sie zahlreiche Fotos von dem großen Plakat auf. „Ich finde das Bild sehr schön. Er war einfach eine ganz besondere Persönlichkeit“, sagt die 26-Jährige.
Tanja Wolff