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Bestandenen Deutschtest vorgelegt, ohne Deutsch zu können - Bande fliegt auf

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Eine Gruppe steht im Verdacht, gegen Geld Deutschtests geschrieben zu haben.
Eine Gruppe steht im Verdacht, gegen Geld Deutschtests geschrieben zu haben. © picture alliance/dpa / Fabian Sommer

Geld gegen bestandenen Test: Sie sollen für andere Deutschtests geschrieben und dafür hohe Summen kassiert haben. Die Polizei nahm nun fünf Tatverdächtige fest.

München - Immer wieder legten Personen bestandene Deutschtests unter anderem bei Behörden vor - obwohl sie der deutschen Sprache gar nicht mächtig waren. Wie die Polizei München mitteilte, wurde das dem Kommissariat 34, zuständig für Organisierte Banden- und Ausländerkriminalität, nun bekannt.

B1-Deutschtests sind wichtig, denn sie werden unter anderem für verschiedene Behördengänge sowie die Erteilung von Niederlassungserlaubnissen oder Einbürgerungen gebraucht. Durchgeführt werden die Tests in privaten Instituten oder Schulen.

Bestandenen Deutschtest vorgelegt - ohne deutsch zu können

Die Ermittlungen des Kommissariats 34 führten nun zu einer Gruppe von Kosovo-Albanern und Irakern, die gute Deutschkenntnisse haben. Wie die Polizei mitteilt, schrieben diese Personen offensichtlich gegen hohe Geldsummen erforderliche Deutschtests in Vertretung für ihre Auftraggeber. 

Die Staatsanwaltschaft München I stufte den Verkauf der Deutschtests nun als gewerbs- und bandenmäßiges Schleusungsdelikt ein. Weitere Ermittlungen ergaben demnach, „dass die Verdächtigen bereits seit circa fünf Jahren diesen ‚Service‘ anbieten“. 

Wie die Polizei weiter berichtet, schrieben die Mitglieder der Gruppe die Deutschtests selbst, zum Teil hatten sie verschiedene Mittäter an der Hand, die sie zu den Tests schickten. Doch wie ging die Gruppe vor? Laut Pressebericht wurde der Originalpass des Auftragsgebers mit dem Lichtbild des jeweiligen Schreibers versehen. Pro bestandenem Test wurden mehrere tausend Euro bezahlt. 

Gefälschte Deutschtests: Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl

Die Staatsanwaltschaft München I beantragte nun Haftbefehl für die Haupttäter. Am Mittwoch wurden in München und am Ammersee insgesamt sieben Wohnungen durchsucht. 

Bei diesen Durchsuchungen wurden laut Polizei umfangreiche Beweismittel sichergestellt. Fünf Tatverdächtige im Alter von 22 bis 35 Jahren wurden festgenommen. In wie vielen Fällen nun tatsächlich manipulierte Testergebnisse vorgelegt wurden, werden die weiteren Ermittlungen ergeben, so die Polizei.

mm/tz

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