Bizarre S-Bahn-Schmiererei bestätigt gängiges Klischee über München

So etwas gibt es wohl nur in München. Eine S-Bahn-Schmiererei kurioser Art begeistert das Netz.
München - Eine gelangweilte Spielerfrau sitzt samt übergroßer Sonnenbrille vor dem Café Tambosi und bearbeitet mit verdächtig fülligen Lippen ihren Aperol Spritz. Ungefähr so sieht eines der gängigeren Klischees über die „Schickimicki-Hauptstadt München“ aus. Teil des Vorurteils ist auch ein prall gefülltes Kosmetiktäschchen, das die gemeine Bewohnerin überall mit sich hinträgt. Spraydosen finden sich darin eher nicht.
Mit einer solchen wurde nun aber eine S-Bahn in München „verschönert“. In farblich passendem Orange hat ein unbekannter Künstler darauf den Schriftzug „Aperol Spritz“ hinterlassen. Ein Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung hat das kuriose Werk über Twitter verbreitet. „Keine Ahnung, was man bei euch so auf Züge bombt; hier in München zum Beispiel Aperol Spritz“, kommentiert er seinen Post.
Und in der Tat - eine derartige Hommage an das erfrischende Sommergetränk dürfte man in anderen deutschen Großstädten vergeblich suchen. Dort - wie auch in München - haben sich bei S-Bahn-Schmierereien längst wenig tiefsinnige Floskeln wie „F*** the Cops“, oder „Wer das liest, ist doof“ etabliert.
München: Kuriose Hommage auf S-Bahn begeistert das Netz
Auch der Blog MitVergnügenMünchen hat dem Kunstwerk einen Beitrag auf seiner Instagram-Seite gewidmet. „Ziviler Ungehorsam München-Style“, wird der Schnappschuss dort tituliert. „Das ist Guerilla-Marketing und ihr spielt alle mit“, kommentiert eine Userin. Knapp 900 begeisterte Follower haben den Post bislang mit einem „Gefällt mir“ versehen (Stand Dienstag, 14 Uhr).
Ob hinter der Spray-Aktion tatsächlich eine Spielerfrau steckt, ist bislang noch unklar. Möglich ist jedenfalls, dass sie München nun ein neues Klischee beschert. Selbst Sachbeschädigung scheint in der Landeshauptstadt Schickimicki zu sein.
Auf der Fahrt von Bremen nach Münster drehte zudem ein Mann in der Bahn komplett durch, wie nordbuzz.de* berichtet. Er belästigte Frauen mit heller Hautfarbe. Doch es kam noch schlimmer.
lks
Bei einer Kundgebung in München haben bayerische Brauer für höhere Löhne demonstriert. Der Warnstreik am Dienstag könnte Biertrinker alarmieren. Für sie hat der Brauerbund einen lustigen Ratschlag.
Über die Landeshauptstadt München und ihre Bewohner gibt es das ein oder andere Vorurteil. Die Macher eines Instagram-Kanals bedienen sich eifrig.
*nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.