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Münchnerin (24) mit pikanten Fotos erpresst: Boateng-Richter watscht Täter ab - und spricht eine Warnung aus

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Ahmad Z. (24) vor dem Amtsgericht. Im Hintergrund sein Anwalt Stefan Korn
Ahmad Z. (24) vor dem Amtsgericht. Im Hintergrund sein Anwalt Stefan Korn © SIGI JANTZ

Erst vor Kurzem hatte er Fußball-Star Jérôme Boateng verurteilt. Nun sprach er in München sein nächstes Urteil - diesmal ging es um Erpressung.

München - Sex oder 500 Euro! Das war die fiese Forderung von Ahmad Z. (24). Er wollte eine Frau erpressen, von der er Nacktbilder hatte. Gestern musste er vor‘s Amtsgericht - und wurde ordentlich abgewatscht. Denn dort saß der Syrer keinem geringerem als Richter Kai Dingerdissen gegenüber - der hatte kürzlich erst Fußball-Star Jérôme Boateng (33) verurteilt.

Richter Kai Dingerdissen sprach das Urteil
Richter Kai Dingerdissen sprach das Urteil © SIGI JANTZ

Münchner Richter warnt den Täter: „Passen Sie besser auf“

Gestern das nächste Urteil des erfahrenen Amtsrichters: Er brummte Ahmad Z. eine Geldstrafe auf, insgesamt 120 Tagessätze „Passen Sie mit Ihren Bildern auf“, riet der erfahrene Richter dem Angeklagten, der die Erpressung gestanden hat. Er hatte Julia P. (24, Name geändert) im Internet kennengelernt, ihr Fotos von sich geschickt und dann auch von ihr welche verlangt. Die Frau schickte Ahmad Z. sogar Nacktbilder, später gerieten beide in Streit. „Sie hat vor Freunden schlecht über mich geredet, da wollte ich mich rächen“, sagte der Syrer. Sein Anwalt Stefan Korn ergänzte: „Eine blöde Idee. Aber ihm ging es auch um den Ruf, den man im Internet hat.“ 

Ahmad Z. hatte die schlüpfrigen Fotos ins Internet gestellt - und drohte mit weiteren, wenn Julia P. nicht mit ihm schläft oder 500 Euro zahlt. Sie aber ging zur Polizei, die einen Kumpel von Ahmad Z. dann bei der geplanten Geldübergabe festnahm - und später auch den Erpresser selbst. Der entschuldigte sich bei seinem Opfer: „Ich will die Sache hier beenden. Es tut mir sehr leid.“

Münchnerin ist entsetzt: „Was du getan hast, ging zu weit“

Julia P. akzeptierte das nicht. „Was du getan hast, ging zu weit.“ So hatte auch eine frühere Lebensgefährtin von Boateng argumentiert, von dem sie mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden sein soll. Zum Vergleich: Den Ex-Bayern-Kicker brummte der Richter nur 60 Tagessätze auf, also halb so viel wie Ahmad Z. Die Höhe variiert jedoch stark durch den jeweiligen Verdienst: Daher muss der Mini-Jobber 1200 Euro zahlen, Boateng aber 1,8 Millionen Euro.

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