Cannabis-Anbau in München? SPD-Fraktion wagt Vorstoß im Stadtrat

Ist der Anbau von medizinischem Cannabis auf den Stadtgütern Münchens möglich? Das möchte die SPD-Stadtratsfraktion nun von der Stadtverwaltung wissen.
München - In einem Antrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter möchte die SPD, dass geprüft wird, ob Cannabis in München angebaut und vermarktet werden sollte. Cannabis könne zahlreiche Beschwerden lindern – und schon seit dem 10. März 2017 können Cannabis-Arzneimittel ärztlich verschrieben werden.
Häufige Krankheiten,bei denen Cannabis als Therapie angewendet werden, sind zum Bespiel chronische Schmerzen, Multiple Sklerose, Tourette-Syndrom, Depressionen und ADHS. Die Cannabisagentur des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte kontrolliert Anbau, Ernte, Verarbeitung, Qualität, Lagerung und Verpackung von Cannabis. Ebenso wird die Abgabe des Hanfs an Großhändler und Apotheker überwacht.
Medizinisches Cannabis ist zwar nur selten eine Alternative zu bewährten Therapien, kann aber Patienten im Einzelfall helfen– so die Techniker Krankenkasse in ihrem diesjährigen „Cannabis Report“. Der Bericht liefert einen Überblick über 140 vorliegende Studien, die über die Wirksamkeit von Cannabis Aufschluss geben. Der Report bescheinigt hierbei keine Wirksamkeit bei mehreren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen oder Demenz. Eine positive Wirkung sei dafür bei chronischen Schmerzen und zur Linderung von Übelkeit nach Chemotherapien in der Krebsbehandlung denkbar.
Video: Cannabis in Deutschland - Ein Jahr nach der Legalisierung
kab
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