Münchner Radl-Demo wird zu Hammer-Event: „Fast schon Krieg zwischen den Verkehrsteilnehmern“

Fahrradfahrer haben in München eine große Demo angekündigt. Am Samstagnachmittag verlief die Radl-Demo dann friedlich.
- Fahrradfahrer wollten in München am Samstag (18. Juli) für ihre Belange eintreten.
- Infolgedessen mahnte die Polizei bereits im Vorfeld wegen möglicher Beeinträchtigungen.
- Auf Twitter wurden nun Fotos veröffentlicht. Wir haben mit drei Teilnehmern gesprochen, die ihre Standpunkte teilten (siehe Update vom 19. Juli, 18.42 Uhr)
Upate vom 19. Juli 18.42 Uhr: Tausende treten in die Pedale, ein Meer von Rädern, Masken und Helmen zieht sich über die Ludwigstraße, ein Klangteppich von Fahrradklingeln schwebt durch die Luft. Sie haben alle ein Ziel: Sie wollen den Altstadt-Radlring – und sie wollen ihn schnell. Pünktlich zum Jahrestag der Stadtrats-Entscheidung, die Forderungen des Radl-Bürgerentscheids zu übernehmen, demonstrierten rund 4000 radbegeisterte Münchner am Samstagnachmittag für eine zügige Umsetzung.
Vom Odeonsplatz ging es rund 16,5 Kilometer bis zur Theresienwiese. Ob Alt oder Jung, mit E-Bike oder Stadtradl – das Publikum ist gemischt und die Stimmung ausgelassen. „Nichts ist so schön, wie Fahrrad fahr’n…“ singt Max Raabe aus einem Lautsprecher. Gerade wegen Corona schwingen sich immer mehr Münchner aufs Fahrrad. Drei Radlfahrer erzählen, warum sie am Samstag demonstrierten. Carolin Fuchs
Das sagen die Münchner Radl-Demonstranten: „Pkws haben in der Altstadt nichts zu suchen“
„Pkws haben in der Altstadt nichts zu suchen – es gibt einfach zu wenig Platz für all die Autos. Fahrradwege sind dadurch schmal und die verschieden schnellen Radler kommen sich einfach nur in die Quere. Zudem sehe ich es sehr kritisch, dass Rechtsabbieger gleichzeitig mit den Fahrradfahrern Grün haben.“ - Levin Karaca (20), Auszubildender aus München
Das sagen die Münchner Radl-Demonstranten: „Krieg zwischen den Verkehrsteilnehmern“
„Unsere Stadt wäre ohne Autos noch schöner. Ich wohne an einer sehr befahrenen Straße. Neben dem Lärm herrscht in den Stoßzeiten aufgrund des Platzmangels schon fast Krieg zwischen den Verkehrsteilnehmern. Leider sind für viele Autos wichtiger als Fahrradfahrer – Wir müssen da umdenken!“ - Ina S. (64), Rentnerin aus München
Das sagen die Münchner Radl-Demonstranten: „In der Innenstadt ist es eine Qual“
„Ich liebe Radfahren – aber in der Innenstadt ist es eine Qual. Es braucht besser ausgebaute Radwege. Der Abstand zu den Autos ist oft sehr gering. Gerade jetzt, wo mehr Menschen aufs Rad steigen, muss sich etwas verändern.“ - Katharina Eichmüller (21), Azubi aus München

Update vom 18. Juli, 18 Uhr: Das Bündnis Radentscheid München selbst zählte etwa 4.000 Demo-Teilnehmer. Auch die Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen, dass sich viele Münchner die Teilnahme an dem Mega-Event offenbar nicht entgehen ließen.
Gegen 17 Uhr endete die Demo demnach auf der Theresienwiese. Obwohl die Polizei München noch am Vormittag vor Verkehrsbehinderungen gewarnt hatte, scheint die Radl-Demo am Samstagnachmittag überwiegend friedlich und problemfrei abgelaufen zu sein.
Update 18. Juli, 12.30 Uhr: Die Münchner Polizei ahnt bereits, dass es aufgrund der Radl-Demo heute Nachmittag eng werden könnte. Auf Twitter mahnen die Beamten: „Autofahrer werden gebeten, den gesamten Innenstadt-Bereich zu meiden bzw. großräumig zu umfahren“.
München: Mega-Demo angekündigt - Fahrradfahrer im Zentrum unterwegs
Ursprungsmeldung:
München - Autofahrer müssen am Samstagnachmittag mit Einschränkungen auf dem Altstadtring und weiteren Straßen rechnen. Zwischen 15 und 16.30 Uhr veranstaltet das Bündnis Radentscheid nämlich eine Radl-Demo.
Start ist am Odeonsplatz. Von dort führt die Route über die Prinzregentenstraße, Oettingenstraße, Auenstraße, Brudermühlstraße, Lindwurmstraße, Goetheplatz, Paul-Heyse-Straße, Stiglmaierplatz, Nymphenburger Straße und die Hackerbrücke zur Theresienwiese.
Die Streckenlänge beträgt rund 16,5 Kilometer. Das Bündnis möchte mit der Demo der Forderung nach einem Ausbau des Altstadt-Radlrings und der Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur Nachdruck verleihen. Die Initiatoren sprechen von einer „entspannten Radl-Runde“, die für die ganze Familie geeignet sei.