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„Sollte so nicht stattfinden“: Deutsch-Israelische Gesellschaft fordert Absage von Friedensgebet in München

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Das Münchner Rathaus wurde mit der Israel-Flagge bestrahlt.
Das Münchner Rathaus wurde mit der Israel-Flagge bestrahlt. © Oliver Bodmer

Das geplante Friedensgebet in München stößt auf Kritik. Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, eine Absage.

Krach vor dem Friedensgebet! Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, kritisiert die für den heutigen Montag geplante Veranstaltung auf dem Marienplatz scharf: „Ich halte das Friedensgebet in dieser Konstellation für eine Veranstaltung, die nur dazu dient, hamasverharmlosende und islamistische Positionen zu hofieren und zu schützen“, heißt es in einem Schreiben an den Schirmherren OB Dieter Reiter (SPD).

Deutsch-Israelische Gesellschaft wirft Teilen des Muslimrates Nähe zu Muslimbruderschaft vor

Grund ist, dass Vertreter des Muslimrates an der Veranstaltung am Montag (6. November) um 18 Uhr teilnehmen. Beck und auch das Linke Bündnis gegen Antisemitismus werfen einigen Mitgliedern des Rates, wie etwa dem Islamischen Zentrum München (IZM), eine Nähe zur Muslimbruderschaft vor, zu der sich auch die Hamas zählt. „Die Hamas hat sich den Völkermord zum Ziel gesetzt“, schreibt Beck.

Es bestehe die Gefahr, dass die Opfer der Hamas durch eine Verharmlosung und Relativierung der Hamas-Taten als Kriegshandlungen verhöhnt werden. „Ich bitte Sie dringend das Format und den Teilnehmerkreis zu überdenken. Ich denke so wie jetzt sollte die Veranstaltung nicht stattfinden und Sie sollten nicht ihr Schirmherr sein.“

Friedensgebet auf dem Marienplatz: Muslimrat verurteilt den Terror gegen Zivilbevölkerung in Israel

Wie berichtet, plant der Verein Münchner Forum für Islam angesichts des Kriegs in Nahost ein gemeinsames Friedensgebet unter anderem von Juden und Muslimen. Die Initiative gehe von Imamen in München aus, sagte der Vorsitzende des Vereins, der Penzberger Imam Benjamin Idriz.

Auf Anfrage wollte sich OB Reiter nicht zur Kritik äußern, seine Sprecherin verwies auf eine Pressemeldung des Muslimrates, in der dieser „den Terror gegen die Zivilbevölkerung in Israel durch die Hamas“ verurteilte und dazu aufrief. „die Gewalt sofort zu beenden. Genauso verurteilen wir die Gewalt an der Zivilbevölkerung in Gaza und fordern ein sofortiges Ende.“

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