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Edeka macht illegale Aktion in München - die Stadt droht mit Bußgeld

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Passanten wurden auf die Werbebotschaften aufmerksam, wie hier am Hofbräuhaus.
Passanten wurden auf die Werbebotschaften aufmerksam, wie hier am Hofbräuhaus. © EDEKA/Facebook

Zum Jubiläum hat sich die Supermarktkette Edeka eine besondere Werbekampagne in München und Berlin ausgedacht. Doch nun droht dem Unternehmen Ärger mit der Stadtverwaltung.

München - Edeka wird 111 Jahre alt. Zu diesem besonderen Jubiläum entwickelte das Unternehmen zusammen mit der Agentur Elbdudler eine Guerilla-Werbeaktion in München und Berlin. Nun droht ein Nachspiel.

An mehreren Stellen in der bayerischen Landeshauptstadt sowie der Bundeshauptstadt ließ Edeka mit einem Beamer Botschaften an Sehenswürdigkeiten projizieren. Auf Facebook hat das Unternehmen eine Fotostrecke mit den durchaus originellen Sprüchen hochgeladen. 

Die Nobeldisko P1 wurde beispielsweise mit der Botschaft angestrahlt: "Apropos 'Harte Tür': Wir haben seit 111 Jahren keine Einlasskontrollen und trotzdem jeden Tag die Bude voll“. „Die richtige Trinktemperatur von Wodka? Ungefähr die Ihrer Füße nach einer Stunde hier im Wasser“, war am Eisbach zu lesen. 

Mit dieser Botschaft wurde die Edeldisko P1 angestrahlt.
Mit dieser Botschaft wurde die Edeldisko P1 angestrahlt. © EDEKA/Facebook

Ganz aktuell zu den laufenden Koalitionsverhandlungen von CSU und Freien Wählern stand an der Außenmauer der Staatskanzlei: „Unser Vorschlag für eine Koalition, die jeden überzeugt? Ganz klar, Feta mit Wassermelonen.“ 

Münchner Stadtverwaltung über Edeka-Werbung: „Verstoß gegen Verordnung“

Weniger angetan von dem Lichtspektakel unter dem Hashtag #111JahreKompetenz ist allerdings die Stadt München. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wusste von der Beamer-Werbeaktion nämlich nichts. „Wir gehen in diesem Fall von einem Verstoß gegen die Plakatierungsverordnung aus“, erklärte Pressesprecher Ingo Trömer. Mit dieser will die Stadt das Orts- und Landschaftsbild sowie Kunst- und Kulturdenkmäler schützen. 

In der Verordnung ist geregelt, dass Darstellungen durch Bildwerfer in der Öffentlichkeit nur nach vorheriger Genehmigung vorgeführt werden dürfen. „Da eine solche Genehmigung nicht erteilt wurde, haben wir ein entsprechendes Bußgeldverfahren eingeleitet“, kündigte Trömer auf Anfrage unserer Online-Redaktion an. 

Was denken Sie über die Edeka-Werbeaktion? 

(Umfragefoto: Patrick Seeger/dpa)

Hier können Sie alle Beamer-Werbebotschaften in Berlin und München sehen: 

Video: Edeka hat schon früher mit Werbung provoziert 

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Bei einer ähnlichen Aktion handelte sich bereits die AfD in München Ärger ein. Die Partei bestrahlte kurz vor der Bundestagswahl 2017 die Allianz Arena mit dem Parteilogo und Wahlkampfslogan. Ebenfalls ohne Genehmigung.

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