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Kult-Kiosk im Englischen Garten: Milchhäusl umfangreich saniert

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Von: Sophia Oberhuber

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Alles läuft nach Plan: Wirt Axel Bansemir vor dem Milchhäusl
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Alles läuft nach Plan: Wirt Axel Bansemir vor dem Milchhäusl. © Oliver Bodmer

Das Milchhäusl im Englischen Garten haben bestimmt viele schon vermisst. Das echte Münchner Original war verschwunden. Doch jetzt ist es wieder da.

München – Wer in den vergangenen Monaten von der Uni aus in den Englischen Garten spaziert ist, dem bot sich ein ungewohntes Bild. Denn das stadtbekannte Milchhäusl stand auf der anderen Seite des Weges. Jetzt ist der Kult-Kiosk wieder an seine ursprüngliche Stelle zurückgezogen. Alles wie immer also? Nicht ganz – denn am Denkmal wird noch immer gewerkelt.

Milchhäusl: So gehts mit dem Kult-Kiosk im Englischen Garten weiter

Ende Oktober rückte ein Kran an, um den Kiosk an der Veterinärstraße anzuheben und auf der gegenüberliegenden Freifläche abzustellen. Wirt Axel Bansemir brauchte mehr Lagerfläche. Deshalb sollte der Imbiss unterkellert werden. Da das Haus aber Teil des Denkmals Englischer Garten ist, muss es in seiner Form erhalten bleiben. Für die Zeit der Unterkellerung lagerte es daher auf der Ersatzfläche. „Das Anheben war für mich der spannendste Moment“, sagt Bansemir.

Milchhäusl: „Der Keller und das Haus werden wieder miteinander verheiratet“

Drei Monate später sind die Bauarbeiten nun schon fortgeschritten. Es laufe soweit alles nach Plan, erklärt der Wirt. Ein Kran hat das Häusl nun wieder an seinen eigentlichen Platz transportiert. „Der Keller und das Haus werden wieder miteinander verheiratet.“ Nun beginnt der Innenausbau des Kellers. Außerdem sollen marode Stellen des Holzhäuschens saniert werden.

Um das Milchhäusl im Englischen Garten steht noch ein Bauzaun. Doch der Kult-Kiosl ist wieder da.
Um das Milchhäusl im Englischen Garten steht noch ein Bauzaun. Doch der Kult-Kiosl ist wieder da. © Oliver Bodmer

München: Milchhäusl im Englischen Garten schon über 100 Jahre alt

Was heute ein Kult-Kiosk ist, war im Jahr 1896 noch ein Geräteschuppen für angrenzende Pferdestallungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte man das Gebäude als Ausgabestelle für Grundnahrungsmittel – wie eben Milch. Seit den 70er-Jahren gibt es dort ein Café. Im Jahr 2003 folgte die Komplettsanierung und das Milchhäusl in der Form, wie sie die Münchner heute kennen, entstand.

Münchens kultige Kioske

Kioske sind nicht nur Orte, an denen sich die Münchner ein frisches Helles holen. Sie sind Treffpunkte, Erholungsraum und Heimatgefühl. Eine kleine Auswahl: Am Eisbach bietet das Fräulein Grüneis Mittagsgerichte, Brotzeit oder Kuchen an. Das Mini-Hofbräuhaus im Englischen Garten hat sogar einen ­eigenen Biergarten. Am Reichenbachkiosk bilden sich vor allem im Sommer zu Sonnenuntergang regelmäßig lange Schlangen. Etwas weiter südlich, in Thalkirchen, genießt man am Kiosk 1917 Kaffee und Kuchen. Zum Kiosk Isarwahn oder zum Kiosk an der Wittelsbacherbrücke geht es abends noch auf einen Absacker hin.

Noch befindet sich die Stadt München im Winterschlaf, ab dem Frühling zieht es ihre Bewohner dann aber wieder in den Englischen Garten. Zum 1. April soll auch das Milchhäusl fertig saniert und geöffnet sein. Dann ist wirklich wieder alles so wie immer.

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