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Für Claudia W. wäre ein Hospizplatz auch deshalb so wichtig, weil sie alleine lebt. Gut fünf Jahre ist es jetzt her, dass Claudia W. die Diagnose Eierstockkrebs bekam. Nach einer erfolgreichen OP und dem Neustart ins Berufsleben in einem Verlag schien alles gut zu werden – doch wenig später stellten die Ärzte einen erneuten und besonderes aggressiven Krebsbefall fest. Claudia W.: „Das war ein unheimlicher Schock. Ich hatte eigentlich mein normales Leben zurück – und dann kam alles ganz anders.“ Anders – und schlimmer. Im Sommer 2019 entdeckten die Ärzte Metastasen, die Krankheit war nicht mehr aufzuhalten. Nach vielen Höhen, Tiefen und anstrengenden Chemotherapien rieten die Ärzte Claudia W. im November 2021, sich nach einem Hospizdienst zu erkundigen. Da war für sie klar: Es gibt keine Hoffnung auf Heilung mehr.
Seitdem wird Claudia W. vom ambulanten Hospizdienst „DaSein“ betreut – und diese Betreuung ist mittlerweile auch ein Abschied vom Leben. Claudia W.: „Die Ärzte haben zu mir gesagt: Sie werden voraussichtlich in den nächsten Wochen sterben.“ Aber: „Auch wenn ich das Ganze realistisch sehe, trage ich immer ein wenig Hoffnung in mir.“ Deshalb hat sie nochmals eine Immuntherapie begonnen. Laut Experten kann die Behandlung immerhin die Symptome lindern.
Claudia W. hat einen klaren Blick – aber leicht ist es nicht für sie: „Ich glaube, grundsätzlich habe ich keine Angst vor dem Tod. Aber ich bin halt so traurig, weil ich gern lebe und auch gern weiterleben würde…“ (MARIE-THERES WANDINGER)