Die Planung sei eine massive Verbesserung für den Fuß- und Radverkehr, lobt Münchens Radverkehrsbeauftragter Florian Paul. Bei der Online-Präsentation der Pläne am Mittwochabend gab es jedoch Kritikpunkte. So würden die Münchner Radler stadteinwärts genau an der Wartefläche für die neue Fußgängerampel am Giesinger Berg auf die Zweirad-Abbieger aus der Ichostraße treffen. „Brandgefährlich, schon jetzt und erst recht in Zukunft“, fand ein Teilnehmer. Man habe die Kurve von der Ichostraße schon enger gezogen, um die Radler einzubremsen, erklärte Tuchnitz.
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Gleiche Bedenken gab es auch bei der neuen Anforderungsampel zur Hebenstreitstraße am Fuß des Giesinger Bergs, wenn daneben von oben die Räder runtersausen. Aber auch der gemeinsame Geh- und Radweg den Berg hinauf wurde angesichts von E-Radl und Pedelecs als Problem gesehen. Durch die Reduzierung der Fahrspuren werde es „in der morgendlichen Spitzenstunde Probleme mit dem Autoverkehr geben“, gab Tuchnitz zu. „Aber das ist nur eine Stunde.“ Ansonsten werde der Verkehr „möglichst gut“ fließen können.
Zuvor hatte sie dargelegt, dass der Autoverkehr auf der 700-Meter-Strecke in den vergangenen Jahren in allen Richtungen um mehr als ein Viertel zurückgegangen sei. Eine Tendenz, die sich schon vor Corona abgezeichnet habe. Hingegen habe sich der Radverkehr in fünf Jahren im Bereich der Knoten-Kreuzung verdoppelt – trotz der schmalen oder fehlenden Radwege.
Ein Zeitplan für die Umsetzung sei schwierig, auch angesichts zahlreicher Bauprojekte im Umfeld wie dem geplanten Umbau des Tegernseer Platzes, sagt Tuchnitz. Nicht vor 2025, hieß es aus dem Baureferat. Zur Giesinger Radbrücke gab es keine Aussagen. Im Juli soll die Expertenkommission Varianten für die Brücke vorgestellt bekommen. Im Herbst könnte der Stadtrat darüber entscheiden. Die Brücke sei aber keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung für die vorgestellten Pläne. (Carmen Ick-Dietl)
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