Wirt akzeptiert kurioses Zahlungsmittel: „Gäste finden es lustig, dass sie ihr Bier mit Öl bezahlen können“

Prost Mahlzeit: Dem Giesinger Bräustüberl geht das Speiseöl aus. Deshalb lässt sich die Gaststätte sein Bier jetzt einfach mit Öl bezahlen.
München - Jeder kennt derzeit das Bild von leeren Sonnenblumen- und Rapsöl-Regalen im Supermarkt. Auch dem Giesinger Bräustüberl geht es ähnlich. „Wir bräuchten eigentlich mehr, als wir vom Lieferanten bekommen“, sagt Restaurantleiter Erik Hoffmann. Die Lösung? Das Bräustüberl tauscht jetzt Bier für Öl.
Seit Anfang Juli kommen fast täglich Menschen in das Bräustüberl und bringen zwei Dinge mit: Durst und Speiseöl. Letzteres geben sie bei Hoffmann ab. Den Durst löscht der Wirt. Denn für jeden Liter Öl bekommen die Gäste entweder zwei Halbe oder eine Mass Bier.
Giesinger Bräu: Bier kann mit Öl bezahlt werden - Gäste finden Idee lustig
Die Idee, Öl als Zahlungsmittel zu akzeptieren, hatte Brauerei-Chef Steffen Marx. „Er hatte kein Öl da, aber Bier“, sagt Hoffmann. Warum also kein Tauschgeschäft anbieten? Und so startete das Giesinger Bräu kurzerhand einen Aufruf in den Sozialen Medien wie Facebook – und landete damit prompt einen Volltreffer. „Die Gäste finden es lustig, dass sie ihr Bier mit Öl bezahlen können“, sagt Thomas Doriath, Sprecher des Giesinger Bräu.

Für das Restaurant ist der Hintergrund dagegen nicht ganz so witzig. Rund 300 Liter Öl brauchen die Köche, um Schnitzel, Pommes oder andere frittierte Speisen zuzubereiten – und das jede Woche. Alternativen zum Speiseöl gibt es kaum. „Olivenöl eignet sich nicht“, erklärt Doriath. Erhitzt man es zu stark, leidet nicht nur der Geschmack. Es kann sich sogar der Stoff Acrolein bilden, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.
München: Bier-für-Öl-Aktion läuft noch bis 17. Juli
Noch bis 17. Juli kann man im Bräustüberl sein Bier mit Öl bezahlen. Dabei gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten: Wie bereits erwähnt muss es Öl sein, das zum Braten geeignet ist – also am besten Sonnenblumen- oder Rapsöl. Außerdem sollte es auch noch einige Zeit haltbar sein.
Rund 230 Liter Öl haben die Gäste bereits gegen die gleiche Menge Bier getauscht. „Unser Ziel sind 500 Liter, damit wir bis zum Ende des Jahres gut gerüstet sind“, sagt Hoffmann.
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