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Großer Andrang beim Feuerwerksverkauf - manche Raketen schon ausverkauft - „Habe ich noch nicht erlebt“

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Von: Sophia Oberhuber, Phillip Plesch

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Oliver U. freut sich aufs Silvesterfeuerwerk.
Oliver U. freut sich aufs Silvesterfeuerwerk. © Achim Frank Schmidt

Am Donnerstag begann der Verkauf von Feuerwerkskörpern für Silvester. Nach zwei Jahren Pause war der Ansturm groß. Doch es gibt auch kritische Stimmen.

Nach zwei Jahren mit Wunderkerzen und Knallerbsen darf heuer erstmals seit der Corona-Pandemie wieder richtig geböllert und geknallt werden. Dementsprechend groß war am Donnerstag der Andrang, als der Feuerwerksverkauf für die Silvesternacht offiziell startete.

„Als ich um kurz nach 8 Uhr hier angekommen bin, standen schon sechs Leute vor dem Laden. Als um 9 Uhr die Türen aufgingen, brach eine Flut herein, das war wirklich massiv - so habe ich es noch nicht erlebt“, berichtet Philip Plan. Der 39-jährige Pyrotechniker betreibt den Feuerwerksladen „Götterfunken Fire & Wine“ in der Ludwigsvorstadt. „Man merkt, die Leute haben definitiv Nachholbedarf.“

München: Großer Andrang beim Feuerwerksverkauf

Auch bei zahlreichen Discountern waren die Feuerwerkskörper gefragt. „Insbesondere in Zeiten besonderer Belastungen und Entbehrungen ist das Feuerwerk zum Jahreswechsel für viele Menschen von hohem Wert. Feuerwerk bedeutet einen Lichtblick und markiert einen kurzen und besonderen Moment der Ausnahme vom Alltag“, sagt Ingo Schubert, Vorsitzender des Bundesverband Pyrotechnik. Er hofft auf Schwung für die gebeutelte Branche und befürwortet den freien Verkauf von legalem und geprüftem Silvesterfeuerwerk.

Pyrotechniker Philip Plan betreibt einen Feuerwerksladen in der Ludwigsvorstadt.
Pyrotechniker Philip Plan betreibt einen Feuerwerksladen in der Ludwigsvorstadt. © Achim Frank Schmidt

Doch längst nicht alle sind Fans der Neujahrs-Böllerei. Einzelne Geschäfte von Einzelhandelsketten und Baumärkten verkündeten, kein Feuerwerk verkaufen zu wollen. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) lehnt private Feuerwerke aus Naturschutzgründen ab. „Der kurze Spaß am Böllern steht in keinem Verhältnis zum langfristigen Schaden, den es in der Natur und Umwelt anrichtet“, heißt es auf Nachfrage. Wer dennoch nicht verzichten kann, sollte darauf achten, nur zum Jahreswechsel zu böllern, und sich von Schutzgebieten und Grünflächen fernhalten. Der Verband schlägt vor, Feuerwerke auf wenige zentrale Plätze zu beschränken.

Das senkt auch das Risiko für Verletzungen. Denn: „Jedes Jahr rund um Silvester häufen sich Unfälle beim Zünden von Böllern und Knallkörpern, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen“, berichtet die Uniklinik der LMU. Mit der ohnehin schon hohen Belastungen in den Krankenhäusern heuer eine toxische Mischung.

Philip Plan konnte sich am Mittwoch jedenfalls vor Kunden kaum retten. Die ein oder andere Rakete war am Mittag schon ausverkauft. „Es kann sein, dass bis Silvester nur noch wenig da ist“, sagt er. Besonders beliebt: Batterien! Die seien mit etwa 50 Euro preislich interessant. Weiterer Vorteil: Einmal angezündet, bringen sie etwa eine Minute Spektakel. Wir haben Münchner gefragt, wie sie sich auf Silvester vorbereiten.

Oliver U. freut sich auf Silvester

„Seit ich ein kleiner Junge war, bin ich ein Freund von Feuerwerk. Ich schaue mir Feuerwerks-Vorführungen sogar im Urlaub in China oder Thailand an. Das sind da natürlich noch einmal ganz andere Dimensionen als in Deutschland. Jedes Jahr reise ich auch zur Pyrotechnik-Weltmeisterschaft. Für das diesjährige Silvester habe ich zwei Päckchen Raketen eingekauft. Die Tradition ist einfach ein wunderschöner Abschluss für das Jahr.“ Oliver U. (54), Freising

Gerüstet für den Jahreswechsel

„Wir haben heute insgesamt etwa 600 Euro für unser diesjähriges Silvesterfeuerwerk ausgegeben. Wir machen so etwas ja nur einmal im Jahr und das ganze Funkeln ist einfach herrlich anzusehen. Privat an Silvester ein bisschen was zu zündeln, macht uns Spaß. Kurz vor Mitternacht geht es mit den Raketen los. Unsere Ausstattung reicht dann bis zu drei Stunden. Man muss ja auch nicht alles auf einmal losschießen. Dazu gibt es ein paar Getränke.“
Jey W. (39) und Fabian O. (37), beide aus München

Jay W. (links) und Fabian O. haben beim Raketen-Shopping ordentlich zugeschlagen.
Jay W. (links) und Fabian O. haben beim Raketen-Shopping ordentlich zugeschlagen. © Achim Frank Schmidt

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