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Sie machen Poser-Fotos mit schlafendem Obdachlosen - dann wollen sie ihn anzünden

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Diese Tat macht fassungslos: Zwei bislang noch unbekannte Täter wollten Anfang November einen Obdachlosen anzünden. Jetzt veröffentlichte die Polizei Fahndungsfotos.

Update: Die Polizei hat die Täter gefasst. Die Bilder wurden deshalb verpixelt. Das Video herausgenommen. 

München - In der Nacht zum 2. November, einem Donnerstag, versuchten zwei junge Männer einen tief schlafenden Obdachlosen (51) am Münchner Hauptbahnhof zu verletzen. Sie zündeten eine Plastiktüte neben dem schlafenden Mann an. Die Polizei sucht nach den beiden Tätern. Hierzu wurden nun auch Bilder aus der Videokamera veröffentlicht. 

Mit Zigarette und Feuerzeug Tüte angezündet 

Auf den Aufnahmen sind die beiden klar zu erkennen. Direkt vor der Tat machten sie Selfies mit ihrem späteren Opfer, das auf einer Metallbank schläft und nichts von dem bösartigen Vorhaben ahnt. Einer der Gesuchten warf wenig später laut Polizei eine brennende Zigarette in die Plastiktüte des Wohnungslosen. Als die Tüte nicht sofort Feuer fing, half er noch mit einem Feuerzeug nach. Dann flüchteten die beiden Täter hastig mit der S-Bahn in Richtung Petershausen.

Glücklicherweise bemerkten andere Passanten die brennende Tüte mit den wenigen Habseligkeiten des Mannes noch rechtzeitig. Zwar erreichten die Flammen bereits eine gefährliche Höhe, doch noch hatte sich die Kleidung des Obdachlosen nicht entzündet. Er blieb unverletzt. 

Ähnlich grausame Taten in Berlin und Hamburg

Der Fall erinnert an Taten in Hamburg und Berlin. In der Hansestadt wurde ein 32-Jähriger mit Videoaufnahmen identifiziert, nachdem er im Stadtteil St. Georg einen schlafenden Obdachlosen in Brand gesteckt hatte. 

In Berlin wurden Jugendliche verurteilt, die im Januar 2017 einen ebenfalls schlafenden Wohnungslosen in einem U-Bahnhof in Kreuzberg in Flammen setzten wollten. Auch hier führten Videoaufnahmen zur Identifizierung und Ergreifung der Täter. Zunächst wurden sie wegen versuchten Mordes angeklagt, letztlich wurde dieser Vorwurf vor Gericht fallen gelassen. Der Haupttäter wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Berliner Täter waren Flüchtlinge aus Syrien und Libyen.

So werden die Münchner Täter beschrieben

Die Polizei schätzt die Täter auf 18-20 Jahre mit arabisch-nordafrikanischem Aussehen, zwischen 1.70-1.80 Meter groß sein und von schlanker Statur. Beide rauchten. Ein Täter hat kurze, rasierte Haare, war bekleidet mit einem schwarzen Cap, einer schwarzen Steppjacke, einem weiß-grauen Kapuzenpullover, einer blauen Jeans, schwarzen Sportschuhen. Der zweite Täter hatte zum Tatzeitpunkt nackenlange, gewellte dunkle Haare, einen Kinn- und Backenbart und war bekleidet mit einer blauen Steppjacke mit Kapuze, einer dunklen Hose sowie dunklen Sportschuhen.

1.000 Euro Belohnung

Die Polizei bittet um Zeugen, die den Angriff gegen 0.50 Uhr beobachtet haben oder die Männer identifizieren können. Diese melden sich telefonisch beim Polizeipräsidium München, Kommissariat 13, unter der Telefonnummer 089/2910-0.

Zur Klärung der Brand-Attacke hat das Bayerische Landeskriminalamt die Summe von 1.000 Euro ausgelobt, für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen.

In Berlin kam es erneut zu einem schrecklichen Vorfall an der U-Bahn. War es Mord?

Sie können den Fahndungsaufruf hier auch über Facebook teilen: 

In der Ukraine haben kürzlich zwei Kinder einen Obdachlosen zu Tode gesteinigt, berichtet extratipp.com*. Vor allem das Tatmotiv der Schuljungen ist verstörend.

mm/tz

*extratipp.com ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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