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Hochhausstreit: Jetzt geht es um den Münchner Süden! Dort sind mehrere Kolosse geplant

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Von: Nadja Hoffmann

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Sorgen für Diskussionen: Die Pläne für Hochhäuser an der Paketposthalle.
Sorgen für Diskussionen: Die Pläne für Hochhäuser an der Paketposthalle. © Herzog & de Meuron

Die Pläne für die geplanten 155-Meter-Kolosse an der Paketposthalle haben den Hochhaus-Streit in München neu befeuert.

München - München und seine Hochhäuser: Dieses Thema ist für die Stadt genauso wichtig wie emotional besetzt. Und das nicht erst seit dem Bürgerentscheid von 2004, als die Einwohner festgelegt haben: Kein Gebäude im Zentrum darf höher gebaut werden als die Türme der Frauenkirche mit ihren 100 Metern. Entsprechend sorgen die Pläne der Büschl-Gruppe für zwei 155-Meter-Türme an der Paketposthalle für Diskussionen. Eine Ausstellung zu dem Thema nutzt das Münchner Forum dazu, das Augenmerk in den Südwesten zu legen.

Rahmenprogramm soll Diskussionen anregen: Wollen die Bürger, dass sich ihr Viertel markant verändert?

„Hier sind gleich mehrere Projekte geplant“, sagt Andreas Dorsch, Leiter des Arbeitskreises „Stadt: Gestalt und Leben“. Die Gebäude seien zwar nicht so hoch. Aber: In ihrer Masse würden sie das Stadtbild deutlich verändern. „Die Menschen sollten eine Meinung dazu haben, ob sie damit einverstanden sind“, sagt Dorsch mit Blick auf die Ausstellung „Schöne Aussichten – wollen wir das?“. Die Schau samt Rahmenprogramm soll informieren und für Diskussionen sorgen.

„Es ist wichtig, dass das Thema mal in die Öffentlichkeit kommt“, sagt Hans Bauer. Das SPD-Urgestein, das sich 27 Jahre lang im Bezirksausschuss 19 engagiert hat, meldet sich zurück. Er gehört zu den Hauptorganisatoren und will Austausch fördern.

Etwa zu den Plänen an der Machtlfinger Straße rund um den Campus Süd: Dort sind drei 80 Meter hohe Turmbauten geplant. Ähnlich hoch ist der Siemenshochhaus mit seinen 75 Metern. Der Koloss steht seit 15 Jahren leer und soll wiederbelebt werden.

München: Geplante Gebäude mit einer Höhe von 80 Metern

Nicht nur dieses Thema hat in jüngster Vergangenheit die Stadtgestaltungskommission beschäftigt: Hans Bauer ruft die Projektpläne in Erinnerung, die es für die Neurieder Straße gibt: Dort ist ein Gebäudekomplex geplant – inklusive eines Wohnturmes, der 17 Stockwerke umfassen soll und damit ebenfalls höher als 50 Meter sein wird. Deutliche Veränderungen im Stadtbild könnte es auch am Isarufer in Thalkirchen geben: Dort, wo bislang ein einsames Hochhaus am Fluss steht, sollen zwei Appartement-Türme mit Wohnungen für Krankenhaus-Personal sowie Erweiterungen der dortigen beiden Kliniken gebaut werden.

„Darüber muss gesprochen werden“, sagt Bauer. Und spricht seinem Mit-Organisator Andreas Dorsch sofort aus der Seele. Beide sind keine grundsätzlichen Gegner von Hochhäusern. Sie wollen aber beleuchten, was einzelne Hochpunkte für die direkte Umgebung und das jeweilige Viertel bedeuten.

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