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Hunde-Drama in München an Silvester: Feuerwerk von 60-Fans treibt „Duke“ in den Tod

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Von: Claudia Schuri

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Rhodesian Ridgeback „Duke“
Rhodesian Ridgeback „Duke“ wurde nur 9 Monate alt. © privat

Eine nicht genehmigte Zündung von Feuerwerkskörpern sorgt nahe dem Maximilianeum für einen Höllen-Lärm. Für einen Hund endet der Schreck tödlich.

München – Es war die letzte Gassi-Runde vor dem Schlafen. Und sie endete in einem Hunde-Drama. „Duke“, ein gerade neun Monate alter Rhodesian Ridgeback, verlor sein Leben wegen eines lauten illegalen Feuerwerks.

„Duke“ war ein lieber Hund, betont sein Besitzer Wilhelm Mateja: „Wo er aufgetaucht ist, hat er die Herzen der Menschen berührt. Er war verspielt, freundlich und brav.“ Der Münchner betreibt eine Pension für Rhodesian Ridgebacks und war am Abend des 30. Dezembers mit vier Hunden in der Nähe des Maximilianeums unterwegs.

Hunde-Drama in München endet tödlich – 1860-Fans zünden unerlaubterweise Pyro-Technik

„Duke“ und ein weiterer Hund waren abgeleint, als es einen lauten Knall gab. „Es war ein Riesenschlag“, berichtet Mateja. „Ich habe zuerst befürchtet, dass ein Flugzeug in den Landtag geflogen ist.“ In Wirklichkeit hatten Anhänger des TSV 1860 München am Maximilianeum ein knallendes Feuerwerk mit Böllern und Raketen veranstaltet.

„Guatn Rutsch allen Löwenfans!“, war auf einem Banner zu lesen. Im sozialen Netzwerk Instagram ist auf der Seite einer internationalen Hooligan-Gruppe ein Video von dem Spektakel zu sehen. Erlaubt war es nicht: In München galt innerhalb des Mittleren Rings ein Böllerverbot und am 30. Dezember hätten sowieso keine Raketen gezündet werden dürfen.

Durch den Krach erschraken die beiden Hunde und liefen weg. „Sie waren in Panik“, sagt Wilhelm Mateja. „Es war so laut, dass sie meine Stimme nicht mehr hören konnten.“ Kurios: Ein Pensionshund flüchtete in die Tram und wurde später in der Messestadt Ost wieder gefunden.

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München: Feuerwerk erschreckt jungen Hund – „Duke“ rennt auf die Autobahn und stirbt

„Duke“ irrte stundenlang durch die Stadt – und seine Besitzer suchten verzweifelt nach ihm. „Wir waren ihm schon zum Greifen nahe“, sagt Mateja. Silvestermittag war „Duke“ dann kurzzeitig auf der A96 bei Germering. Später verließ er die Autobahn wieder – aber nur zeitweise. Nach rund 20 Stunden Flucht rannte er erneut auf die A96 – direkt in ein Auto.

„Unsere Trauer und Schmerz sind unfassbar“, sagt Wilhelm Mateja. Und: Er ist wütend auf die Feuerwerks-Veranstalter. „Die angebliche Gaudi verursacht so viel Tierquälerei und Leid“, kritisiert er. Auch die Polizei ermittelt: „Es wurde Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt“, bestätigt ein Sprecher. tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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