Passagier-Schreck auf dem Weg von München nach Augsburg: Anschlag mit Stein auf Intercity

Bislang unbekannte Täter haben am Sonntag in Olching einen Stein auf einen vorbeifahrenden Intercity-Zug aus München geworfen. Es hätte böse ausgehen können.
München - Ein Knall, die Glasscheibe zerspringt – der Schreck fährt in alle Glieder. So ging es den Reisenden, die am Sonntagnachmittag im Intercity von München nach Augsburg saßen. Der Zug war gerade auf dem Weg von Pasing in Richtung der nordwestlich gelegenen Stadt. Bei der Durchfahrt im Bahnhof Olching gegen 15 Uhr passierte es: Unbekannte warfen einen großen Stein auf den vorbeifahrenden Zug. In den unteren Rand einer Scheibe im letzten Wagen schlug er mit voller Wucht ein – direkt dort, wo eine Reisende saß. Die informierte die Zugbegleiter über den Vorfall, nachdem sie den ersten Schreck verdaut hatte. Zum Glück hatte das Sicherheitsglas standgehalten. Verletzt wurde niemand.
Es war auf den ersten Blick erkennbar, was der Stein angerichtet hatte: Die Einschlagstelle im Fenster ist deutlich zu sehen, ein Netz von Rissen spannt sich über die halbe Scheibe. Bis Augsburg konnte der Intercity noch weiterfahren, dann musste er halten: Die kaputte Fensterscheibe wurde mit einer Folie geklebt. Erst dann ging die Fahrt weiter in Richtung Karlsruhe.
München: Intercity mit Stein beworfen - Fahndung nach Tätern bisher erfolglos
Die Bundespolizei leitete sofort eine Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern ein, sogar ein Helikopter kam dabei zum Einsatz. Bisher konnte allerdings kein Steinwerfer geschnappt werden. „Überwachungskameras gibt es in dem Bereich, in dem der Stein geworfen wurde, nicht“, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei. Bis auf den Sachschaden und einen gehörigen Schreck seien alle Fahrgäste unversehrt geblieben. Wie hoch der Sachschaden ist, sei ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen der Polizei*, so die Sprecherin.
Immer wieder gibt es Vorfälle wie den am Sonntag am Bahnhof Olching. „Im letzten Jahr kam es im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion München zu vier derartigen Steinwürfen auf Züge“, sagt die Sprecherin der Behörde. Es sind gefährliche Aktionen – fast schon ein Glück, wenn dabei lediglich eine Scheibe zu Bruch geht…
Im November wurden bei einer Messerattacke in einem ICE in Bayern mehrere Passagiere schwer verletzt. *tz.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks