Nach Informationen von tz.de waren mehrere Hubschrauber und die Wasserwacht am Einsatzort. Beide Insassen konnten sich dem Bericht nach auf die Wehranlage retten.
Zu einem ähnlichen Unfall kam es am Sonntag auf der Isar am Großhesseloher Wehr bei Pullach. Drei Personen verunglückten.
Die Feuerwehr und Polizei München hatten wegen eines hohen Wasserpegels und reißenden Fluten verboten, mit Schlauchbooten auf der Isar zu fahren. Die Wasserwacht verschärfte die Warnung nochmals: „Wir warnen weiterhin ausdrücklich davor, in der Isar schwimmen zu gehen oder Schlauchboot zu fahren. Derzeit ist die Strömungsgeschwindigkeit immer noch erheblich erhöht und es befindet sich sehr viel Treibgut im Wasser.
Ursprungsmeldung vom 5. Juli 2020
München - Kaum herrscht Sommerwetter in der Stadt, zieht es viele Münchner zu einer Schlauchboot-Fahrt auf die Isar. Seit dem vergangenen Jahr gelten strengere Regeln für Schlauchboot-Fahrten* auf der Isar, dennoch endet eine vermeintlich harmlose Tour für die Freizeitkapitäne oft in dramatischen Szenen. So auch am Samstag (4. Juli 2020).
Wie die Münchner Wasserwacht berichtet, sind innerhalb von nur vier Stunden elf Schlauchboote mit insgesamt 32 Personen an Bord in der Isar gekentert.
„Ein Einsatz nach dem anderen, hält die Einsatzkräfte der Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf Trab“, heißt es auf der Homepage der Wasserwacht am Samstag. Diverse Schlauchboot-Fahrer seien in der Wasserwalze an der Marienklausenbrücke gefangen gewesen. Ein Boot wurde gegen verkeilte Baumstämme an der Thalkirchner Brücke getrieben und stark beschädigt. Die Boots-Insassen mussten mithilfe der Wasserwacht ans Ufer gebracht werden.
Eine Person konnte nur mit der Seilwinde des Helikopters an der Marienklausenbrücke aus der Wasserwalze gerettet werden. Nur die wenigsten konnten sich laut Wasserwacht selbst an Land retten.
Die Stadt München reagierte sofort auf die Einsätze am Samstag, bei denen sich nach offiziellen Angaben auch die Rettungskräfte in Lebensgefahr gebracht hatten. Bis auf Weiteres sind Schlauchboot-Fahrten vom Großhesseloherwehr bis zum Flaucher verboten. Zu gefährlich seien die Verhältnisse auf der Isar aktuell, heißt es in einer Pressemitteilung am Sonntag.
„Die Landeshauptstadt München – Referat für Gesundheit und Umwelt – hat daher zur Regelung des Gemeingebrauchs das Befahren der Isar mit kleinen Fahrzeugen ohne eigene Triebkraft (Boote und Schwimmkörper jeglicher Art) vom Großhesseloherwehr bis zum Flaucher ab Sonntag, den 05.07.2020, bis auf Weiteres verboten“, so die Pressemitteilung im Wortlaut.
Der Wasserstand am Pegel Isar-München ist den Angaben zufolge seit Tagen erhöht. „Auch unterhalb der Hochwasser-Meldestufe 1 führt die Isar derzeit sehr viel Treibholz mit und weist eine starke Trübung sowie Strömung auf. Es besteht eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben, wenn Personen die Isar mit Booten und sonstigen Schwimmkörpern jeglicher Art befahren“, so die Mittelung der Stadt.
Die Gefahren der Isar werden regelmäßig unterschätzt, was zu einer Diskussion über ein allgemeines Verbot für Schlauchboot-Fahrten* geführt hat. Nicht nur für die Hobbykapitäne können die Schlauchboot-Fahrten brenzlig werden, auch Helfer geraten bei den Rettungsaktionen in Gefahr.
Auch die Feuerwehr München, die an den Einsätzen beteiligt war, appelliert an die Vernunft der Bürger: „Die Feuerwehr rät dringend davon ab, die Isar mit Schlauchbooten, Luftmatratzen oder ähnlichen schwimmfähigen Gegenständen zu befahren. Nach den letzten Regenfällen führt die Isar mehr Wasser als üblich in den Sommermonaten. Es besteht absolute Lebensgefahr für Mensch, Tier und natürlich auch für die Rettungskräfte!!!“, heißt es in einer Mitteilung am Sonntag.
Viel Glück hatte ein Münchner, der Zivilcourage bewiesen hatte und danach von einer Gruppe junger Männer attackiert wurde.
va
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