Gestern fand nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der SportScheck-Run in München statt. Einer der traditionsreichsten Läufe Deutschlands, der bereits im Jahr 1979 zum ersten Mal in der bayerischen Landeshauptstadt startete. Rund 15 000 Teilnehmer gingen in diesem Jahr an den Start. Einer davon war SportScheck-Chef Matthias Rucker (42) selbst. „Nach so einer langen Zeit wieder in einer großen Gruppe von Menschen laufen zu können, das ist genial“, sagt er.
Die Euphorie war den Teilnehmern anzusehen. Sie starteten in verschiedenen Blocks auf unterschiedlichen Distanzen: fünf Kilometer, zehn Kilometer oder gleich einen Halbmarathon (rund 21 Kilometer).
Für Paul Augustin (26) war es sein erster Halbmarathon – und das erste Mal, dass er überhaupt so weit gelaufen ist. „Bei den letzten Kilometern war ich dann kurz vorm Verzweifeln“, sagt er. Aber seine beiden Begleiterinnen feuerten ihn von der Seitenlinie aus an. Aufgeben? Keine Option. „Als ich dann ins Ziel gelaufen bin, das war der Hammer, ein so schönes Gefühl“, schwärmt er.
Von Anfängern bis zu erfahrenen Läufern – für jeden war was dabei. In der Früh hatte es bereits den Lauf für die ganz Kleinen (unter zwölf Jahren) über zwei Kilometer gegeben. Darunter waren auch einige Kinder mit Behinderungen. Mit kleinen Rädern als Hilfestellung, an denen sie sich festhielten, liefen sie die Strecke mit.
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Um die Mittagszeit, bei praller Hitze an die 30 Grad, kamen dann die ersten Zehn-Kilometer-Läufer ins Ziel: Sie griffen nach Wasserflaschen, die Helfer am Seitenrand für sie bereithielten, einige rissen sich ihre nassen T-Shirts von den Körpern, ein Teilnehmer sackte zusammen. Gleich hinter der Ziellinie gab’s dann für jeden eine Goldmedaille: Nach so einem Lauf bei diesen Temperaturen – mehr als verdient! Julian Limmer
Es war das erste Mal, dass meine Tochter und ich zusammen einen Halbmarathon laufen – für sie war es der erste überhaupt, für mich bereits der 70. Meinen allerersten lief ich vor rund 25 Jahren beim SportScheck-Lauf in München. Damals war alles noch sehr klein und familiär. Deshalb war es toll für mich, noch einmal zurückzukommen – vor allem zusammen mit meiner Tochter. Ingrid Schwenzer (52) und Julia Müller (22) aus Bamberg
Ich bin jetzt die zehn Kilometer mitgelaufen, das war ziemlich anstrengend bei der Hitze – zum Glück gab es zwischendrin auch Schatten. Ich mache nämlich Bergläufe: Das ist zwar länger, aber man läuft auch viel langsamer. Das war jetzt schon eine Umstellung für mich. Nach den zehn Kilometern trete ich jetzt gleich noch beim Fünf-Kilometer-Lauf an – zusammen mit meiner Frau. Michel England (61) aus München