Gleichzeitig will die grünrote Stadtratsmehrheit die Sanierungsrate der städtischen Wohnungsbaugesellschaften auf bis zu vier Prozent steigern, wobei jeweils der höchste sinnvolle technische Standard umgesetzt werden soll. Insbesondere bei großen preisgebundenen Wohnungsbeständen soll über entsprechende Förderprogramme eine rasche energetische Sanierung erreicht werden.
Öffentliche Gebäude sollen künftig als Nullenergiehäuser errichtet, die – ähnlich wie Plusenergiehäuser – selbst so viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen. Auch hier soll geprüft werden, ob bereits existierende Planungen an die neuen Standards angepasst werden können, etwa bei Schulbauten.
Gleichzeitig wollen Grüne und SPD die Zielzahlen im geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau auf 4000 Einheiten pro Jahr erhöhen. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sollen dabei ihren Beitrag zur Bekämpfung der Wohnungsnot auf jährlich 2000 Wohnungen anstatt der bisher 1250 Wohneinheiten erhöhen. Die restlichen 2000 sollen von Genossenschaften, aber auch von privaten Unternehmen errichtet werden, die beispielsweise bezahlbare Wohnungen für ihre Mitarbeiter zur Verfügung stellen sollen.
„Wir bekräftigen mit diesem Antragspaket die Stoßrichtung aus unserem Koalitionsvertrag bei den beiden für diese Stadt so entscheidenden Zukunftsthemen Klimaschutz und Wohnungsbau“, sagt Grünen-Vize Dominik Krause. Das Erreichen der Klimaneutralität sei nur möglich, wenn neue Gebäude möglichst energieeffizient gebaut, mit erneuerbaren Energien versorgt und die Gebäudesanierungen mit viel Kraft vorgetrieben werde. „Hier setzen wir für unsere städtischen Gebäude und auch die Gebäude der städtischen Tochtergesellschaften klare Mindeststandards.“
Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen, das sei kein Widerspruch, bekräftigt SPD-Chef Christian Müller. „Deshalb erhöhen wir auf der einen Seite die Zielzahlen im Wohnungsbau. Als Stadt stehen wir hier mit unseren städtischen Wohnungsbaugesellschaften in der Pflicht. Gleichzeitig erwarten wir aber auch von privaten Unternehmen, dass sie Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und Wohnungen für ihre Mitarbeitenden bauen.“
Den Bestand zu sanieren sei eine Mammutaufgabe, räumt Grünen-Chefin Anna Hanusch ein. „Doch hier schlummern riesige CO2- Einsparpotenziale. Die beträchtlichen finanziellen Mittel für diese Ziele können wohl nur mit Unterstützung von Bund und EU sichergestellt werden. Aber wir müssen jetzt schon den richtigen Weg einschlagen und unsere Planungen entsprechend anpassen.“ *tz.de und merkur.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA