1. tz
  2. München
  3. Stadt

Die Klage eines Münchner Kanalarbeiters: Im Klo landet zu viel, was dort nicht hingehört

Erstellt:

Von: Felix Herz

Kommentare

In den Münchner Klos landen zu viele Dinge, die dort nicht reinsollen. Feuchttücher, Kondome, Essensreste – sie sorgen für Probleme und Unkosten. (Symbolbild)
In den Münchner Klos landen zu viele Dinge, die dort nicht reinsollen. Feuchttücher, Kondome, Essensreste – sie sorgen für Probleme und Unkosten. (Symbolbild) © Future Image / IMAGO

2.400 Kilometer Kanalnetz befinden sich unter München. Sie müssen gereinigt werden – doch das wird immer schwerer. Weil Dinge im Klo landen, die dort nicht hingehören.

München – Die Reinigung des Münchner Kanalnetzes nimmt immer mehr Zeit in Anspruch – und wird auch immer schwieriger. Das erzählt der Münchner Pumpenwärter Jürgen Breit im Interview der BR-Sendung „Kontrovers - Die Story“. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Dinge im Klo landen, die dort nicht hingehören.

Feuchttücher, Kondome, Essensreste: Münchner Kanalnetz immer schwieriger zu reinigen

Es sei ein Problem, dass es so früher nicht gegeben hätte, erklärt Breit, der sich seit 35 Jahren um die Instandhaltung der Pumpwerke in München kümmert. Heutzutage müssten er und sein Team durchschnittlich einmal pro Woche ausrücken, um eine Verstopfung in den Abwasserkanälen zu lösen. Ursache dafür sind Dinge, die in den Klos der Münchner Haushalte landen – dort aber nicht hinsollten. Breit spricht von Kondomen, Essensresten, Strumpfhosen und Feuchttüchern.

Blick aufs Münchner Abwasser während der Wiesn – mit der Hoffnung auf Erkenntnisse.

Die davon ausgelösten Blockaden zu lösen sei ein immenser Aufwand und koste eine Menge Geld, so Breit laut BR. Während Kot, Urin und Klopapier natürlich ins Klo gehören, ist das Problem vor allem bei Feucht- und Kosmetiktüchern, dass sie sich nicht im Wasser auflösen. Sie können daher die Pumpen der Stadtwerke verstopfen. Problematisch sind auch Medikamente, Essensreste und Speisefette.

(Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.)

Mehrkosten durch Mehraufwand: Hohe Kosten liegen bei der Allgemeinheit

Die Abwassergebühren zahlt die Mehrheit – und sie steigen durch den ständigen Reinigungsaufwand. Der BR berichtet, dass die Gebühren für einen bayerischen Haushalt im Jahr 2008 noch bei knapp 43 Euro lagen – im Jahr 2019 waren es dann bereits etwas mehr als 49 Euro. Die Zahlen gehen zurück auf Statistiken des Bayerischen Landesamts für Statistik. (fhz)

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus München und der Region finden Sie auf tz.de/muenchen.

Auch interessant

Kommentare