Erster Einsatzort in Europa: Wunderwaffe gegen Krebs kommt nach München - das kann der Anti-Tumor-Roboter ZAP-X

Er klingt wie aus der Zukunft, steht aber jetzt in München: der Roboter ZAP-X. Er soll Gehirntumore in nur 30 Minuten bekämpfen. Was steckt dahinter?
München - Das Entfernen eines Hirntumors per Operation zählt zu den anspruchsvollsten Aufgaben eines spezialisierten Chirurgen. Doch auch für den Patienten ist der Eingriff alles andere als einfach. Während der mehrstündigen OP wird der Tumor unter mikrochirurgischen Bedingungen und mit Einsatz zahlreicher Werkzeuge und anderer Hilfsmittel entfernt, weiß auch die Deutsche Krebsgesellschaft. Im Anschluss an die OP stehen noch mindestens sieben Tage Aufenthalt in der Klinik sowie in den meisten Fällen ein längeres Reha-Programm auf dem Plan. Im Gegensatz zu sehr dubiosen Tumor-Therapien ist es ein bewährtes aber langwieriges Vorgehen. Mit dem Roboter ZAP-X soll dieses Prozedere der Vergangenheit angehören. Wie? Durch eine etwa 30-Minütige Strahlentherapie, die es jetzt auch in München gibt.
In München steht jetzt der Roboter ZAP-X und bekämpft Krebs und Tumor
Im Europäischen CyberKnife Zentrum München-Großhadern steht eine neue Wunderwaffe der Medizin: der Roboter ZAP-X. München ist der erste Standort in ganz Europa, an dem das Gerät zum Einsatz kommt. Doch was macht den ZAP-X so besonders? Es ist das Verfahren, das er ermöglicht. Gegenüber „Forschung und Wissen“ erklärt CyberKnife Center Director Prof. Alexander Muacevic: „Mit ZAP-X ermöglichen wir die Radiochirurgie als gezielte einmalige Bestrahlung von Tumoren als Alternative zur Operation“. Heißt: Statt des langen und schwierigen operativen Eingriffs zur Entfernung des Tumors, entfernt der ZAP-X das betroffene Gewebe in nur 30 Minuten. Ohne Narkose, stationärem Klinik-Aufenthalt und wochenlanger Reha.

Medizinische Sensation in München: So arbeitet der ZAP-X
„Der Patient liegt auf einer Liege und mehr als 100 Photonenstrahlen, eine Art ultraharte Röntgenstrahlen, treffen punktgenau auf einen Tumor. Dabei töten sie den Tumor in seinem Erbgut und nach einigen Wochen oder Monaten sterben die Tumorzellen ab“, führt Prof. Alexander Muacevic, Neurochirurg, Radiochirurg und medizinischer Leiter des Europäischen CyberKnife Zentrums aus. Das Verfahren ist für den Patienten völlig schmerzfrei und schont das umliegende, gesunde Gewebe. Allerdings gibt es laut „Forschung und Wissen“ bestimmte Voraussetzungen und Einschränkungen, damit der ZAP-X zum Einsatz kommen kann:
- Der zu entfernende Tumor darf nicht größer als 3,5 Zentimeter sein.
- Der zu entfernende Tumor darf nicht gestreut haben.
- Das Prozedere funktioniert nur bei einzelnen Tumoren, maximal bei zehn Stück.
ZAP-X in München: Wer übernimmt die Kosten des Anti-Tumor-Roboters?
Im Gegensatz zu klassischen Krebsbekämpfungen, die in der Regel mehr als 10.000 Euro kosten, schlägt die Behandlung mit dem ZAP-X mit etwa 7.500 Euro zu Buche, schreibt „Forschung und Wissen“. Die AOK Bayern sowie private Krankenkassen übernehmen diese Kosten bereits. Und da der ZAP-X schon in mehreren Studien seine Wirksamkeit bewiesen hat, ist davon auszugehen, dass einem flächendeckenden Einsatz des Roboters weltweit nichts im Wege steht. Das ist vor allem für die Patienten eine gute Nachricht. In München darf man sich schon jetzt über die neue Wunderwaffe der Medizin freuen. (fh)
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