In München braucht die Familie jetzt noch eine Wohnung: „Es ist wirklich schwierig, was für uns, unsere Zwillinge und unseren Kater zu finden“, sagt sie. Zurzeit wohnen sie noch bei einer Gastfamilie, doch Ende Juli müssen sie ausziehen. Diana hofft jetzt auf der Messe noch weitere Infos zur Wohnungssuche zu erhalten.
Dieses Thema scheint bei den meisten Ukrainern derzeit am dringendsten zu sein: Vor dem Stand des Sozialreferats, das über Wohnungen informiert, stehen mit Abstand am meisten Geflüchtete an, Männer, Familien, Frauen mit Kindern im Arm. Ihnen wird gesagt, wo sie sich registrieren müssen.
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Auch Claudia Krüger-Koeck (47), Geschäftsführerin der Bäcker-Innung München und Landsberg, hat einiges zu tun, ihre Flyer werden ihr regelrecht aus der Hand gerissen. Auch die Zettel, auf denen sich Interessierte am Bäckerhandwerk eintragen können. Die Betriebe melden sich dann direkt bei den Ukrainern. „Wir suchen händeringend nach Nachwuchs“, sagt Krüger-Koeck. Für rund die Hälfte aller Ausbildungsplätze in und um München fehlten noch Bewerber. „Wenn es so weitergeht, können wir bald kein Brot mehr backen.“ Sie hofft jetzt auf die Ukrainer – über 20 konnte sie bereits einstellen, sagt sie. Yevhenii Volovyk (21), der mit seiner Mutter Olah (43) nach Lehrstellen sucht, kann sich den Job gut vorstellen: „Bäcker ist ein Beruf mit langer Tradition“, findet er. In der Ukraine war er im Lager tätig, jetzt suche er was mit Zukunft: „Bäcker wäre da genau das Richtige, die braucht man immer.“ J. Limmer