Grillenberger (27) wurde 2019 zum Münchner Kindl der Schäffler bestimmt – und ist auch gebürtig eine waschechte Münchnerin. Vor jeder Saison schlüpft jemand neues in die Kutte. Grillenbergers Amtszeit beträgt also sieben Jahre. Ihre Aufgabe: „Ich steige auf ein Fass und halte den Prolog.“ Dabei erklärt sie den Zuschauern, warum die Schäffler tanzen. Dass sie das bereits 2022 wieder tut, liegt an der Pandemie. Der Schäfflertanz soll seinen Ursprung in der Pestepidemie haben – und so führen die Schäffler ihren Tanz nun wegen der Corona-Pandemie auf.
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„Eine schöne Idee“, wie auch Ostler findet. Überhaupt haben die beiden Münchner Kindl keinerlei Reibungspunkte. Ostler tritt meist bei Veranstaltungen der Brauer und der Stadt sowie bei der Wiesn auf. Grillenberger zieht mit den Schäfflern herum – „und manchmal bin ich auch bei Veranstaltungen der Brauer“, sagt sie. Aber nur, wenn Ostler dort nicht im Einsatz ist. „Oberste Devise ist: Wir dürfen uns nicht doppeln“, sagt Grillenberger, die im Hotelmarketing arbeitet. Und wenn doch mal beide da sind? „Dann trage ich ein Dirndl“, sagt Grillenberger.
Für Ostler ist es eine Entlastung, dass sie nicht auch noch bei den Schäfflertänzen dabei ist. „Es ist ein Ehrenamt, da wäre es sicher ein bissl viel, wenn ich die Termine auch noch hätte“, sagt sie.
Ohnehin wird die Garchingerin ihr Amt nur noch bis zum 21. Oktober ausüben – aber nicht etwa, weil das Kindl des Festrings eine feste Amtszeit hätte. „Ich heirate an diesem Tag“, erzählt sie. Und weil das Münchner Kindl ledig sein muss, bedeutet ihr Freudentag auch das Ende ihrer Kindl-Karriere. - ANDREAS DASCHNER
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