Sechs Tage später die Nachricht, dass ihr Ehering gefunden worden sei. Am vergangenen Montag bekommt sie ihn im Fundbüro zurück – für den geringen Betrag von fünf Euro, gekostet hat der Einsatz ein Vielfaches. „Das ist sehr nett, ich bin so dankbar! Ich dachte, das dauert ewig oder ich sehe den Ring nie wieder …“
Eine Nachfrage im MVG-Fundbüro ergibt: Dieser Einsatz war kein Einzelfall. „Solch einen Aufwand betreiben wir häufiger“, berichtet Robert Gräcmann, Leiter des Fundbüros. „Wir haben auch schon den Faltbalg im Gelenkbus entfernt, um ein hineingerutschtes Handy herauszuholen.“ Nicht selten käme es außerdem vor, dass die Kollegen von der U-Bahn-Leitstelle Gegenstände von den Gleisen holen – sogar heiß geliebte Kuscheltiere.
„Die wenigsten Fahrgäste wissen, dass man an der Säule auf die Infotaste drücken kann, wenn man etwas Wichtiges oder emotional Bedeutendes verloren hat“, so Gräcmann. Er betont: „Ganz wichtig: Bitte gehen Sie nicht selbst auf die Gleise – wir kümmern uns!“ Die MVG entscheidet im Einzelfall, ob eine intensive, zeit- und kostenaufwendige Suche möglich ist. Auch über den gewöhnlichen Weg, bei dem verloren gegangene Gegenstände abgegeben werden, ist das Fundbüro übrigens erfolgreich: Etwa die Hälfte aller im Schnitt rund 3000 neu registrierten Fundstücke pro Monat könnten die Mitarbeiter auch wieder an die Eigentümer zurückgeben, erzählt Leiter Gräcmann.
Auch wenn Kristin S. nach dem großen Schreck mit ihrem Ehering nun weiß, wie hilfsbereit die MVG ist, sagt sie heute lachend: „Der Ring kommt jetzt nicht mehr ab!“ Nina Bautz
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