1. tz
  2. München
  3. Stadt

Omikron-Welle erfasst München: Corona-Variante bei 50 Prozent der Fälle nachgewiesen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Leoni Billina

Kommentare

Die Omikron-Infektionen in München steigen. Über die Hälfte der untersuchten positiven Corona-Tests weisen die Virus-Variante auf. Die Sorgen wachsen.

München – Die Welle wird groß und größer: Omikron überrollt Bayern und München. „Aktuell (Stand. 3. Januar; Anm. d. Red.) liegt der prozentuale Anteil der Omikronvariante von positiv auf SARSCoV-2 Getesteten im süddeutschen Einzugsgebiet bei über 50 Prozent“, sagte Prof. Dr. Dr. Jürgen Durner, Chief Medical Officer vom Labor Becker. Die Laborgemeinschaft untersucht mehrere Hundert positive PCR-Tests pro Woche auf die Omikronvariante des Coronavirus im Großraum München.

Neu ist die Virusvariante, die erstmals in Südafrika entdeckt wurde, in der Landeshauptstadt nicht. Ein Forschungsteam des Tropeninstituts hatte bereits im Dezember im Münchner Abwasser Spuren von Omikron entdeckt. Den ersten Verdachtsfall gab es bei uns am 29. November, also vor fünf Wochen. Und jetzt, nach den Feiertagen und dem Jahreswechsel, werden es mehr und mehr Fälle.

Corona in München: Omikron bereitet sich rasant aus – Variante deutlich ansteckender

Die aktuellen Zahlen des Labors Becker belegen die dramatische Entwicklung: In der Woche von Weihnachten lag der Anteil der Omikron-Variante demnach noch bei 27,5 Prozent, in der Woche davor lediglich bei 6,9 Prozent.

Die enorme Ausbreitungsgeschwindigkeit deutet vor allem auf eines hin: dass Omikron deutlich ansteckender ist als die bislang vorherrschende Delta-Variante. Die Sorge dabei ist, dass es zu einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems und der kritischen Infrastruktur kommen könnte. Auf der anderen Seite steht die vorsichtige Hoffnung, dass die Omikron-Infektion milder verlaufe im Vergleich zur bisher vorherrschenden Delta-Variante.

(Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an.)

Corona in München: Zahlen des Robert Koch-Instituts derzeit kaum belastbar

Aktuelle Zahlen zur Corona-Pandemie für München gibt es zwar auch vom Robert Koch-Institut (RKI), allerdings sind diese mit Vorsicht zu genießen. Das Institut wies darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel eine „geringere Test- und Meldeaktivität zu verzeichnen“ gewesen sei. Möglicherweise könnte die Dunkelziffer also höher sein.

Typische Omikron-Symptome

Eine Corona-Infektion kann sehr unterschiedlich verlaufen – laut Robert-Koch-Institut treten jedoch bei einer Omikron-Infektion bestimmte Symptome besonders oft auf. So klagen 57 Prozent der Infizierten über Husten, 54 Prozent über Schnupfen und 39 Prozent über Halsschmerzen. In Südafrika berichten Ärzte von einem weiteren Symptom: nächtliche Schweißausbrüche. 

„Stand heute (3. Januar; Anm. d. Red.) sind in München in den letzten 14 Tagen 1230 (Verdachts-)Fälle für Omikron gemeldet worden“, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsreferats auf Anfrage schriftlich mit. Die Zahlen der Omikron-Verdachtsfälle wie auch bestätigte Fälle würden kontinuierlich ansteigen.

Omikron: Die neuen Quarantäne-Regeln

Das nächste Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage ist für Freitag, 7. Januar, geplant. Dabei wird es wohl neue Beschlüsse geben – auch für die Quarantäne-Regeln bezüglich Omikron.

Aktuell müssen mit Omikron-Infizierte und deren enge Kontaktpersonen 14 Tage in Quarantäne – auch Geimpfte und Genesene. Allerdings brauche man bei den möglicherweise enorm hohen Fallzahlen an Neuinfektionen andere Quarantäne-Fristen, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). In Frankreich gilt bereits eine Maximalfrist von sieben Tagen für vollständig Geimpfte. Vor allem für den Fall, dass Belastbarkeitsgrenzen – etwa beim Personal im Gesundheitswesen – erreicht würden, könnten bei den Quarantäne-Regeln verkürzte Zeiten erforderlich werden. Das Robert-Koch-Institut will noch vor Freitag eine Empfehlung zu der Frage abgeben.tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Auch interessant

Kommentare