Sogar die Grundschule an der Türkenstraße ist von der Dauer-Party betroffen. Hausmeister Dominik Braun berichtete von „massiver Sachbeschädigung, öffentlichem Urinieren und Einbrüchen“.
Die Münchner Polizei* ist natürlich regelmäßig vor Ort. „Sie können sicher sein, dass die Thematik in der Einsatzplanung eine große Rolle spielt“, versicherte Stephan Funk, Leiter der zuständigen Polizeiinspektion 12. Die Ursachen für den großen Andrang auf öffentlichen Plätzen seien der Wegfall von Gastronomien, die sinkenden Inzidenzen und das schöne Wetter. Erschwerend komme hinzu, dass Lieferdienste zu Supermarktpreisen Alkohol an die Plätze liefern. Die Räumungen beispielsweise des Georg-Elser-Platzes seien aber zu 95 Prozent kommunikativ gelöst worden. „Wir wollen nicht mit Helm und Schlagstock auf den Platz“, stellte Funk klar.
Jens Kurbjeweit sieht die Ursache für das Party-Ausmaß in den Gastronomien. Allein einmal um den Block zählte er 80 bis 90 gastronomische Betriebe, durch die eine solche Party-Situation entstehe. „Warum muss die Stadt in diesem Maße Gastronomien genehmigen?“, fragte er. Außerdem kritisierte er die zunehmende Kommerzialisierung von öffentlichen Plätzen durch Freischankflächen.
Klar ist: „Die Situation ist weit über dem, was man Anwohnern zumuten kann“, fasste BA-Chefin Jarchow-Pongratz zusammen. Mit einem Maßnahmenpaket soll die Situation unter Kontrolle gebracht werden. Dafür fordert der BA ein Alkoholverbot, das sich an den Öffnungszeiten der Schanigärten orientiert, vermehrte Polizeieinsätze und ein münchenweites* Konzept des Sicherheits- und Aktionsbündnisses Münchner Institutionen (S.A.M.I) sowie der Fachstelle Moderation der Nacht. Denn diese Situation betrifft nicht nur die Anwohner der Türkenstraße. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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