Schatten-Oasen für Schulhöfe: Grüne wollen Projekt aus Frankfurt in München haben - „Kühlt und beschattet“

Die Grünen wollen mehr Grün und Schatten auf Münchens Schulhöfen. Helfen soll dabei ein Projekt aus Frankfurt am Main.
München - Auf Münchens Schulhöfen und an Kindertagesstätten soll es schattiger werden. Das wünschen sich die Grünen und haben dazu am Freitag (22. September) zwei Anträge gestellt. Eine Idee sind Pflanzensegel, die bereits in Frankfurt am Main, am Senckenbergmuseum, aufgebaut und getestet werden.
Schatten-Oasen für Schulhöfe in München: „Immer mehr Stadtbewohner leiden unter Folgen des Klimawandels“
Grünen-Stadträtin Anja Berger kann sich das System auch gut in München vorstellen. „Immer mehr Stadtbewohner leiden unter den Folgen des Klimawandels. Der Asphalt reflektiert die Sonne, und Fassaden aus Glas, Beton und Stahl verstärken Hitze. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, brauchen wir neben langfristigen Maßnahmen auch schnelle und kreative Lösungen.“
Das Pflanzensegel des Frankfurter Start-ups Office for Micro Climate Cultivation (OMCC) besteht aus einer über sieben Meter hohen Leichtbaukonstruktion. In mehreren neben- und übereinander gereihten Substratkübeln werden ab drei Metern Höhe schnellwachsende, einjährige Kletterpflanzen gesetzt, die an mit textilen Ranknetzen vertikal nach oben wachsen. Im Herbst werden die Pflanzen entfernt und der Biomasseverwertung zugeführt. „Dieses Konstrukt sorgt für mehr Grün, kühlt und beschattet“, sagt Berger. „Der Bodensockel dient als zusätzliche Sitzgelegenheit“
Mehr Grün auf Münchens Schulhöfen: Stadträte wollen Orte, die zur Bewegung und zum Naturerlebnis anregen
In einem weiteren Antrag fordert ihre Fraktion zudem das Bildungsreferat auf, konkrete Projekte zur Begrünung und Entsiegelung von Pausenhofflächen zu identifizieren und mit der Umsetzung zu beginnen. Jährlich 285 000 Euro stehen dafür bereit. Stadträtin Sofie Langmeier sagt, dass Münchner Schulhöfe oft öde seien und versiegelte Flächen hätten.
„Wir wollen Schulhöfe, die zur Bewegung und zum Naturerlebnis anregen, die eine andere Pausenqualität bieten und darüber hinaus einen Beitrag zum Umweltschutz leisten - mit besonderem Fokus auf Klimaanpassung und Biodiversität.“ So könnten Futterstationen für Vögel aufgestellt werden, außerdem Insektenhotels und Laubhaufen im Herbst zur Ansiedlung verschiedenster Kerbtiere. „Der Pausenhof bietet so gleichzeitig vielfältige Lernmöglichkeiten, die in den Unterricht integriert werden können.“