1. tz
  2. München
  3. Stadt

Wie vom Erdboden verschluckt: Vermisste in München – Polizei hofft auf Hinweise

Erstellt:

Von: Nadja Hoffmann

Kommentare

Vermisste in München
Die Vermissten in München: Vanessa Huber (l.), Dana Shaker Khudadad, Anab Ahmed Mohamed (obere Reihe), Patrycja Kowalewska, Achilleas K. (untere Reihe). © Polizei

Wenn es für das Verschwinden keine Erklärung gibt, stehen Familie, Freunde und Polizei vor einem Rätsel. Auch in München gibt es solche Fälle.

München - Dass ein Mensch in der heutigen modernen Zeit plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, klingt unwahrscheinlich. Doch genau das passiert immer wieder. Jedes Jahr werden allein in München 2000 bis 3000 Menschen gesucht. In diesen Tagen gelten in ganz Bayern 1600 Personen als vermisst.

Meist nur kurz: Oft tauchen Ausreißer oder verirrte Senioren laut Polizei schnell wieder auf. Doch dann gibt es die Fälle, die den Ermittlern Kopfzerbrechen bereiten. Weil es für das Verschwinden keine erkennbaren Gründe gibt, muss Schlimmstes befürchtet werden. Unsere Zeitung zeigt Fälle von Vermissten in München und Umgebung, bei denen die Polizei dringend auf Hinweise hofft.

Vanessa Huber, 39, Unterhaching

Bald schon ist es drei Monate her, dass Vanessa Huber zuletzt lebend gesehen wurde. Es gibt Bilder einer Überwachungskamera, die die 39-Jährige im Norma-Markt an der Münchner Straße 113 in ihrem Heimatort Unterhaching zeigen. Das war am 5. November um 16.40 Uhr. An ihrer Seite: ihr Ehemann. Er sagte gegenüber der Polizei aus, dass das Paar danach in der gemeinsamen Wohnung war, es dort zum Streit kam. Vanessa Huber ging – und wurde nie mehr gesehen. Die schlanke blonde Frau ließ Handy, Auto und Fahrrad zurück. Seitdem wird nach ihr erfolglos in Unterhaching, im Sportpark, den umliegenden Gewässern und dem Perlacher Forst gesucht. Aktuell fliegen Drohnen das Waldgebiet ab. Auch eine Ausstrahlung des Falls in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ brachte bislang keine heiße Spur. Hinweise nimmt das Präsidium unter 089/2 91 10 entgegen.

Dana Shaker Khudadad, 22, Harlaching

Sein Fall sorgte erst Sonntag für Schlagzeilen: Freunde aus dem Ausland hatten sich frühmorgens an die Münchner Polizei gewandt, weil sie in größter Sorge um Dana Shaker Khudadad waren. Der Austausch mit ihm in den sozialen Medien hatte offenbart, dass der 22-Jährige unter akuten psychischen Problemen leidet. Als Beamte des Präsidiums zu seiner Adresse in Harlaching fuhren, bestätigten sich vor Ort Hinweise, dass sich der junge Mann in einer seelischen Ausnahmesituation befindet. Die noch am Sonntag eingeleitete Öffentlichkeitsfahndung brachte keinen Erfolg. Inzwischen besteht laut Polizei die Möglichkeit, dass sich Dana Shaker Khudadad im Ausland befindet. Wer ihn sieht oder Hinweise hat, wird gebeten, sich umgehend unter der Telefonnummer 089/2 91 00 zu melden.

Anab Ahmed Mohamed, 21, Ramersdorf

Sie trägt meist ein Kopftuch und auch einen Nasenring: Anab Ahmed Mohamed wurde zuletzt im Bereich eines Wohnheims in Ramersdorf-Perlach gesehen. Das war am 23. September des vergangenen Jahres in den Morgenstunden. Danach erschien die Somalierin weder bei der Arbeit, noch tauchte sie bei Freunden auf oder konnte über das Telefon erreicht werden. Die 21-Jährige aus dem Münchner Osten ist 1,60 Meter groß, schlank, hat dunkle Haare und fällt mit einer hohen Stimme auf. Hinweise: 089/2 91 00.

Achilleas K., 39, Schwabing

Achilleas K. wollte sich nach der Rückkehr von der Arbeit nur kurz die Beine vertreten, mal Luft schnappen gehen. Von seinem Spaziergang kehrte der 39-Jährige am 12. Januar nicht mehr zurück. Zuletzt hatte ihn seine Ehefrau gegen 13 Uhr in der gemeinsamen Wohnung an der Petra-Kelly-Straße in Schwabing gesehen. „Es ist nicht auszuschließen, dass er sich in einer hilflosen Situation befindet“, heißt es vonseiten der Polizei. Das Handy hatte der Schwabinger zu Hause liegen lassen. Typisch für Achilleas K. ist seine braune Hornbrille und die Narbe, die er zwischen seinen Augen hat. Am Tag seines Verschwindens trug er eine dunkelblaue Steppjacke, einen türkisen Pullover, dunkelblaue Jeans und schwarze Winterschuhe. Wer ihn gesehen hat oder einen Hinweis hat, erreicht das Polizeipräsidium München unter Telefon 089/2 91 00.

Patrycja Kowalewska, 15, Webling

Die erst 15-jährige Patrycja Kowalewska aus Webling im Landkreis Dachau ist laut Polizei schon mehrfach von zu Hause abgehauen und hielt sich gern im Bahnhofsumfeld in München, Dachau oder Augsburg auf. Im Oktober 2022 ist sie wieder getürmt – nur diesmal kam das Mädchen nicht mehr zurück. Patrycja Kowalewska ist 1,55 Meter groß, hat blondierte schulterlange Haare, zwei Nasenpiercings und zwei Piercings am linken Ohrläppchen. Wer etwas weiß oder gesehen hat, erreicht die Polizei unter Telefon 0 81 41/61 20.

Regelmäßig, kostenfrei und immer aktuell: Wir stellen Ihnen alle News und Geschichten aus München zusammen und liefern sie Ihnen frei Haus per Mail in unserem brandneuen München-Newsletter. Melden Sie sich sofort an!

Auch interessant

Kommentare