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Wir radeln durch den Winter: So trotzen Münchner Pedalritter der Eiseskälte

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Auch in der kalten Jahreszeit nutzen viele Münchner das Rad. Wir zeigen, wie sie gegen Schnee, Eis und Minustemperaturen ankommen.

München – Eisige Temperaturen: Die Februar-Kälte hat uns fest im Griff. Dennoch schwingen sich viele Münchner in den Sattel. Täglich ist auch im Winter jede Menge los auf den Radlwegen. Das hat die Initiative „Radentscheid München“ festgestellt, die sich für sichere Radwege einsetzt. Am frühen Freitagmorgen (10. Februar) verteilten „Radentscheid“-Mitglieder deshalb kleine Geschenk-Tütchen – ein Dank an die hartgesottenen Winterradler!

Butterbrezn, Müsliriegel und Mandarinen gab’s an verschiedenen Stationen in der Stadt – wie am Baldeplatz oder im Olympiapark. Dabei informierte das Bündnis auch über den Stand des Volksbegehrens für ein bayerisches Radgesetz: Über 100.000 Menschen haben im vergangenen Jahr im Freistaat für die Zulassung des Volksbegehrens unterschrieben. Außerdem fordern die Rad-Aktivisten die schnellere Umsetzung der Münchner Radentscheid-Maßnahmen und einen besseren Winterdienst auf Radwegen.

Innerhalb von 15 Minuten hatten die Aktivisten am Freitag (10. Februar) in der Früh ihre Tüterl in München verschenkt. Unsere Zeitung war vor Ort und sprach mit drei Winterradlern. Warum und wie trotzen sie der Kälte?

Peter Geißler (56): In Ski-Klamotten auf den Sattel

Ein Mann auf einem Fahrrad
Peter Geißler (56) fährt bei Kälte auch in Ski-Klamotten mit dem Radl. © Michaela Rehle

„Radeln macht Spaß und ist sehr gesund. So treibe ich direkt ein bissl Sport. Außerdem sind die Tickets für öffentliche Verkehrsmittel teuer - Radeln spart also auch Geld. Jeden Tag fahre ich ungefähr zehn Kilometer zur Arbeit. Spezielle Ausstattung nur für das Rad habe ich im Winter nicht. Ich besitze genug warme und wetterfeste Kleidung fürs Skifahren, die eignet sich sehr gut.“

Stefan Kobel (42): Mit Spikes an den Reifen übers Eis

Ein Fahrradfahrer mit seinem Kind an der Isar
Stefan Kobel war an der Isar samt Nachwuchs unterwegs. © Michaela Rehle

„Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Ausrüstung, sage ich immer. Für mein Rad habe ich Spikes an den Reifen, das sind kleine Stifte aus Metall. Sie sorgen dafür, dass ich nicht ausrutsche, denn manchmal ist es ziemlich glatt. Dazu trage ich immer ein paar Windstopper-Handschuhe, so friert’s meine Hände nicht. Das Wichtigste ist für uns beide aber natürlich immer der Helm.“

Mandolin Maidt (38): Schneller als Bus – und der Hund kann mit

Ein Radfahrer mit Kind, Hund und Bierkasten
Mandolin Maidt fuhr mit Kind, Hund und Bierkasten durch München. © Michaela Rehle

„Ich radle für die Umwelt. In der Stadt herrscht so schrecklicher Verkehr - wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, komme ich um einiges schneller ans Ziel als mit dem Auto oder dem Bus. Und wie man sieht, kann man auch auf dem Rad so einiges mitnehmen: Kind, Hund und ein Bierkasten - wie soll’s in München auch anders sein. Ich habe in meiner Jackentasche immer Handschuhe und eine Mütze dabei. Damit sind wir für die kalten Temperaturen immer ganz gut gerüstet.“ (C. Schirmer)

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