Früher nahm er Drogen, das ist vorbei. „Seit 20 Jahren bin ich nun sauber und versuche, mir mein Leben aufzubauen“, sagt Peter Kusch (62). Die Preise für Wohnungen seien aber sehr hoch und kaum bezahlbar, „deswegen bin ich froh, bei der Arbeiter-Wohlfahrt in Aubing wohnen zu dürfen“. Das Leben gehe weiter. Er ist Teil einer Gruppe, die sich Lebensgarten nennt. Eine Therapeutin leitet die Gesprächsrunde. Fünf Mitglieder sprechen darüber, was sie in ihrem Leben noch erreichen wollen. „Die Gruppe inspiriert mich wirklich sehr und ich habe dadurch auch Halt gefunden“, erzählt er. „Zwei Mitglieder der Gruppe singen im Chor, dem bin ich nun auch beigetreten, es macht mir unerwartet viel Spaß.“ Im Advent finden hier einige Veranstaltungen statt, wie am 22. Dezember eine Feier der Caritas Aubing.
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Ingrid G. möchte trotz ihrer geringen Rente ihrer Leidenschaft nachgehen – und das sind Blumen. „Deswegen bezahlen Bekannte die Blumen, die sie schön finden und ich gestalte dann daraus einen Strauß oder Kranz“, berichtet die frühere Floristin. „Dieses Jahr habe ich bereits sechs Adventskränze gemacht“, verrät sie. Außerdem hat die 80-jährige Sendlingerin auch schon für die Nachbarskinder Kleidung genäht und gehäkelt. Den Weihnachtsabend verbringt sie schließlich bei ihrer Nichte. Da trifft es sich gut, dass Ingrid auch das Dekorieren liebt. Deswegen ist sie auch für das Schmücken des Weihnachtsbaums zuständig. „Ich muss immer etwas Praktisches mit meinen Händen machen. Etwas Schönes zu schaffen, ist meine Art den Advent zu genießen.“
Da die Rente oftmals nur für die nötigste Lebensgrundlage und nicht für Freizeitvergnügen reicht, sind viele Senioren einsam. Dabei sind die Gemeinschaft und das Miteinander in der Adventszeit das Wichtigste für Georg Beindl. Deswegen ist er jeden Donnerstag im Advent bei der Arbeiter-Wohlfahrt in Laim. „Dort setzen wir uns zusammen und verbringen Zeit miteinander. Entweder wir spielen Schafkopfen und Kegeln, manchmal unterhalten wir uns aber auch einfach über unsere Gedanken und Probleme.“ Auch an Weihnachten ist der 66-jährige Münchner nicht alleine: „Heiligabend bin ich in der ,Community Kitchen‘ in Neuperlach“, berichtet er. Die Gründerin Günes Seyfarth rettet Lebensmittel vor dem Abfall und kocht dann daraus etwas für die Gäste. Auch die Feiertage sind schon verplant. „An den Weihnachtsfeiertagen besuche ich zwei gute Freunde, die ich aus der AWO Laim kenne.“
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