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Der große Preis für San Riemo: Das beste Bauwerk Deutschlands steht in Münchens Messestadt 

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Von: Klaus Vick

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Ein Modell des Gewinnerprojektes «San Riemo» steht während der Bekanntgabe des Preisträgers «DAM Preis für Architektur 2022» des Deutschen Architekturmuseums auf einem Tisch.
Das Wohnhaus-Projekt San Riemo wurde zum besten Bauwerk in Deutschland gekürt. © Sebastian Gollnow / dpa

Ein Wohnhaus in der Münchner Messestadt Riem ist einer Jury zufolge das beste Bauwerk des Jahres in Deutschland. Das San Riemo bietet neben 28 Wohnungen auch Bibliothek, Werkstatt und vieles mehr.

München - San Remo ist ein pittoresker, italienischer Kurort. San Riemo hingegen liegt in München* und ist ein futuristisch anmutendes Bauwerk im Stadtteil Riem* – was die originelle Wortneuschöpfung erklärt. Das Wohnhaus in der Messestadt trägt nicht nur einen kreativen Namen, sondern es wurde nun auch zum besten Bauwerk in Deutschland gekürt. Dies gab das Deutsche Architekturmuseum (DAM) am Freitag bekannt.

San Riemo: Futuristisches Bauwerk in München

Geplant wurde das Haus der Genossenschaft „Kooperative Großstadt“ von der Arbeitsgemeinschaft Summacumfemmer (Leipzig) und dem Büro Juliane Greb aus Gent in Belgien. Die für die Preisvergabe verantwortliche Jury zeigte sich begeistert vom Gemeinschaftsgedanken des genossenschaftlichen Wohnhauses, erklärte DAM-Direktor und Juror Peter Cachola Schmal. Die Jury sei staunend durch die Wohnungen gegangen, die je nach Bedarf der Bewohner vergrößert oder verkleinert werden können. „Wir sehen das als eine Zukunft des Wohnens an“, sagte Cachola Schmal.

So folgen alle fünf Geschosse dem gleichen Grundraster: außen die Zimmer, in der Mitte des Baukörpers die Bäder und Küchen. Es gibt keine definierten Flure, Abstellräume oder Kinderzimmer. Zimmer können hinzugeschaltet, an die Nachbarn abgegeben oder geteilt werden.

Genossenschaftlicher Wohnungsbau San Riemo: Von Waschsalon bis Bibliothek

Genossenschaftlicher Wohnungsbau wird in München immer populärer, seitdem die Mietpreise in der Stadt explodieren. So wurde das Haus der Kooperativen Großstadt von Anfang an zusammengedacht mit den angrenzenden Projekten der Genossenenschaften Wogeno und Wagnis. Im konsortialen Verbund wurde eine umfangreiche und vielseitige gemeinschaftlich genutzte Infrastruktur entwickelt. Bewohner aller drei Genossenschaften können die Mobilitätszentrale, Gästeappartements und eine Vielzahl an Räumen zusammen nutzen.

Die Gemeinschaftsfläche umfasst 205 Quadratmeter. Insgesamt gibt es 28 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 2670 Quadratmetern. Dreh- und Angelpunkt von San Riemo ist eine vier Meter hohe Halle im Erdgeschoss. Sie bindet das Haus zusammen und ist gleichermaßen Erschließungsraum, Waschsalon, Caféteria, Bibliothek, Werkstatt und auch Ort für Veranstaltungen. Im Erdgeschoss befindet sich überdies eine Bildungseinrichtung mit Angeboten zur Förderung benachteiligter Jugendlicher. Das wichtigste Leitmotiv der Kooperativen Großstadt: Es soll ein „atmendes Haus“ sein. (kv) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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