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Duo verwirklicht seit 17 Jahren Lebenstraum in München, nun folgt das Aus - „Reißt natürlich das Herz raus“

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Von: Nadja Hoffmann

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Olympiaturm in München
17 Jahre lang beherbergte Münchens Olympiaturm das Rockmuseum. © Marc Müller / dpa

Nach 17 Jahren schließt das Rockmuseum im Olympiaturm am 31. Dezember. Wie es danach weitergehen soll steht bereits fest.

München - Das verspiegelte Piano von Elton John, private Bilder der Beatles, eine handsignierte Gitarre von Metallica und eine Hose, die Freddie Mercury auf der Bühne getragen hat. Das alles ist im Rockmuseum zu sehen, genauso wie kunstvolle Plakate, Eintrittskarten und Backstagepässe. Ein wunderbares Sammelsurium aus einer wilden Welt.

17 Jahre lang hat das Kleinod die Besucher des Olypmpiaturms* begeisert. „Wir sind das höchste Rockmuseum der Welt“, sagt Herbert „Herbi“ Hauke. Und muss anfügen, dass die Tage der Einrichtung gezählt sind. Am 31. Dezember ist Schluss.

München: Rockmuseum im Olympiaturm schließt – Lebenstraum endet

„Natürlich reißt es mir das Herz raus“, sagt Hauke, für den das Museum – genauso wie für seinen Partner Arno Frank Eser – ein Lebenstraum war. Deshalb gehen die beiden Musikverrückten nicht im Groll, sondern dankbar dafür, dass sie ihren Traum leben konnten. Trotzdem hat Hauke die Nachricht zum Museums-Aus geschockt. „Das war vor etwa einem halben Jahr.“

Die Absprachen zu diesem Schritt liefen, wie es von Seiten der Olympiapark GmbH heißt, aber schon länger. Sie freut sich auf das kommende Jahr, wenn sich die Sommerspiele von 1972 zum 50. Mal jähren. Dann feiert der Olympiapark Jubiläum. Die 80 Quadratmeter Museumsflächen werden laut Sprecher Tobias Kohler dann für Präsentationen gebraucht. „Danach wird der Turm für zwei Jahre geschlossen.“ In dieser Zeit bekommt das Wahrzeichen eine Generalüberholung in Sachen Technik und Brandschutz. Für Hauke heißt das: Anfang Januar wird alles eingepackt.

Rockmuseumsinhaber plant Queen-Schau

So besonders die Exponate auf knapp 200 Metern Höhe auch sind: „Sie machen nur ein Prozent meiner Sammlung aus“, verrät der 66-Jährige, der seit seiner Jugend die Rock-Reliquien sammelt und 250.000 Exponate besitzt. Den wahren Wert seiner Schätze lassen die großen Ausstellungen erahnen, die der Münchner immer wieder inszeniert. Aktuell plant er eine Queen-Schau in der Pasinger Fabrik, die im März beginnt. Im Jahr 2024 geht es um Michael Jackson*.

Außerdem hat Hauke die Plattform „Munich – City of Music“ gegründet. Er freut sich darauf, künftig größer zu planen. Und wird dabei immer gern an sein kleines Museum in luftiger Höhe zurückdenken. An die Millionen von Besuchern, an seine Führungen für zehntausende Musikfans – und an die 250 Konzerte, die den Olympiaturm zum Beben gebracht haben. Er war der perfekte Ort, um Träume wahrwerden zu lassen. (nah) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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