Nach Mord am Rosenheimer Platz: Zweiter Tatverdächtiger (15) stellt sich der Polizei

Zwei Jugendliche stehen in dem Münchner Fall unter Verdacht. Nachdem ein mutmaßlicher Täter (16) festgenommen wurde, soll sich ein weiterer Junge (15) selbst gemeldet haben.
München - In dem Fall um den getöteten Alexander D. († 17) soll es Medienberichten zufolge neue Erkenntnisse geben. Wie die Polizei in ihrem Pressebericht mitteilt, soll sich ein mutmaßlicher Komplize selbst gestellt haben. Der 15-jährige Münchner sei am Sonntag (19. Dezember) gegen halb zwei in der Polizeiinspektion 24 in Perlach erschienen. „Er wurde festgenommen und der weiteren polizeilichen Sachbearbeitung zugeführt. Eine Entscheidung über eine mögliche Untersuchungshaft wird heute im Laufe des Tages fallen“, heißt es im Polizeibericht weiter.
Nach Messer-Attacke am Rosenheimer Platz: Zweiter Tatverdächtiger soll sich gestellt haben
Vielleicht haben die Aussagen der Polizei den Jugendlichen dazu gewogen, sich zu freiwillig zu melden. Stephan Beer, Leiter der Mordkommission, hatte zuvor einen Appell direkt an den Jugendlichen gerichtet: „Stellen Sie sich, haben Sie den Mut und gehen Sie zur nächsten Polizeiinspektion!“ Die Ermittlungsbehörden konnten am Donnerstag (16. Dezember) bereits den ersten Täter festnehmen.
Am Freitag, 11. Dezember kam es in einem Hinterhof am Rosenheimer Platz zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen. Der Geschädigte Alexander D. († 17) wurde dabei lebensgefährlich verletzt und verstarb am Folgetag. Beide Tatverdächtige waren dann zunächst flüchtig.

Mord am Rosenheimer Platz: Es soll um einen Drogendeal gegangen sein
Laut Polizei hatten sich die Jugendlichen wohl zu einem Drogendeal getroffen. Im Bereich des Tatorts fanden die Ermittler 40 Gramm Marihuana. Alex soll das Rauschmittel verkauft haben. Die beiden Tatverdächtigen wollten dafür aber wohl nicht bezahlen, schließlich stach einer der beiden zu.
Die Staatsanwaltschaft geht derzeit von „Mord in Mittäterschaft“ aus. Ausschlaggebend dafür sind laut Juliane Grotz, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, ein „bewusstes und gewolltes Zusammenwirken“, und dass das Mord-Merkmal der Habgier erfüllt sei. „Die beiden Jugendlichen wollten an das Betäubungsmittel gelangen, ohne dafür zu bezahlen. Sie haben ihre eigenen Interessen über das Lebensrecht des anderen gestellt“, erklärt die Staatsanwältin. (lb) Unser München-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Isar-Metropole. Melden Sie sich hier an. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA