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Am Rosenheimer Platz erstochen: Details zu mutmaßlichem Täter, Motiv wohl klar

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Trauer am Rosenheimer Platz in München nach der tödlichen Messer-Attacke, bei der der 17-jährige Alex verstorben ist.
Trauer am Rosenheimer Platz in München nach der tödlichen Messer-Attacke, bei der der 17-jährige Alex verstorben ist. © picture alliance / Andreas Gebert/dpa | Andreas Gebert /Oliver Bodmer

Der Münchner Jugendliche Alex (†17) wurde am Rosenheimer Platz erstochen. Knapp eine Woche nach der Tat hat die Polizei einen Verdächtigen gestellt.

Update, 17. Dezember, 13.08 Uhr: „Anlass dieser Pressekonferenz ist die Verhaftung eines Tatverdächtigen“, beginnt Stephan Beer, Leiter des Kriminalkommissariats 11, sein Statement. Wie bereits bekannt, kam es in einem Hinterhof am Rosenheimer Platz zur körperlichen Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen. Der Geschädigte wurde dabei lebensgefährlich verletzt und verstarb am Folgetag. Beide Tatverdächtige waren dann zunächst flüchtig, erklärt Beer das Tatgeschehen. Die Polizei habe noch am Tatabend eine Anwohnerbefragung durchgeführt.

Messer-Angriff in München: Mutmaßlicher Täter gefasst - Details zu Verdächtigem und Motiv klar

„In den letzten Tagen haben wir die Erkenntnisse verdichten können, sodass wir am Mittwochabend (15.12) einen Haftbefehl zu einem Tatverdächtigen hatten,“ führt Beer vor. Die Verhaftung geschah dann am gestrigen Donnerstag, 16. Dezember, um 9 Uhr in der elterlichen Wohnung des Tatverdächtigen, in der dieser dann widerstandslos festgenommen werden konnte.

Nach derzeitigen Ermittlungen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 16-jährigen ägyptischen Schüler, der bereits 14 Mal polizeilich in Erscheinung getreten ist. Das Motiv war, so Beer, ein Streit im Rahmen eines Drogengeschäfts, konkret ging es um Marihuana. Die Tatwaffe ist ein spitzer Gegenstand gewesen, so Beer. Ob es sich um ein Messer handelte, sei derzeit noch nicht klar.

Zum Schluss richtet Beer das Wort an den zweiten, noch flüchtigen Tatverdächtigen. „Melden Sie sich, bevor wir vor Ihrer Tür stehen,“ so Beer. Die Ermittlungen seien bereits weit fortgeschritten.

Messer-Angriff in München: Polizei informiert gleich LIVE über Details

Update, 17. Dezember, 13.03 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.

Update, 17. Dezember, 12.38 Uhr: Die Polizei München informiert im Rahmen einer Pressekonferenz ab 13 Uhr über die Festnahme eines Tatverdächtigen und sämtliche Details, die zu dem tödlichen Messer-Angriff am Rosenheimer Platz bisher bekannt sind. Wir berichten, sobald es in München los geht, über alle Entwicklungen hier im Ticker.

Am Rosenheimer Platz erstochen: Neue Details zum Tatverdächtigen

Update, 17. Dezember, 11.13 Uhr: Neue Details rund um den Tatverdächtigen, den die Münchner Polizei geschnappt hat. Wie die dpa berichtet, handelt es sich dabei um einen 16-jährigen Jugendlichen. Nach der Tat wurde nach zwei Verdächtigen gefahndet. Nach der zweiten Person werde weiter gesucht, sagte der Polizeisprecher am Freitag. Zeugen hatten beide Verdächtige als zwischen 16 und 17 Jahre alt beschrieben.

Wie die BILD berichtet, soll sich der festgenommene Tatverdächtige bereits in Untersuchungshaft befinden. Sogenannte Zielfahnder sollen dem Jugendlichen auf die Spur gekommen sein. Weitere Details will die Münchner Polizei um 13 Uhr (siehe Update weiter unten) bekannt geben.

Update, 17. Dezember: Knapp eine Woche nach der schlimmen Tat am Rosenheimer Platz hat die Polizei einen Tatverdächtigen geschnappt. Die Ergebnisse der Ermittlungen sollen heute Mittag (Freitag, 17. Dezember) in einer Pressekonferenz um 13 Uhr bekannt gegeben werden.

Am Rosenheimer Platz erstochen: Freunde erinnern an verstorbenen Alex (†17) - Vom Täter fehlt jede Spur

Erstmeldung, 14. Dezember: München – In schwarzen Lettern steht es auf der grauen Hauswand geschrieben: „Wir lieben dich und werden dich niemals vergessen“. Nur eine von vielen bewegenden Botschaften. Auf Italienisch steht dort „Danke für alles“, darüber prangt in großen Buchstaben „Ruhe in Frieden“.

Die Trauer ist riesig. Hier, vor dieser Hauswand in einem Durchgang am Rosenheimer Platz in München*, wurde am Freitag (10. Dezember) gegen 18 Uhr Alex (†17) tödlich verletzt*. Nach einem Streit hatte der Täter ihm laut Polizei* ein Messer in die Brust gerammt. Und genau das Herz erwischt. Am nächsten Morgen starb der 17-Jährige, wie berichtet, im Krankenhaus.

München: Drama um erstochenen Teenager Alex (†17) – Tatverdächtige weiter flüchtig

Der Tatort ist jetzt eine Gedenkstätte. Freunde und Mitschüler vom Privatgymnasium Dr. Florian Überreiter kommen hierher. Sie beten und stellen Kerzen auf. Manche teilen Erinnerungen aus der gemeinsamen Zeit mit ihrem toten Freund. Neben den Nachrichten an der Wand hängt ein Zettel mit dem Songtext der Fußballhymne „You’ll never walk alone“. Daneben ein Appell an die Täter und deren Angehörigen, sich zu stellen – samt Personenbeschreibung.

Am Tatort haben Jugendliche eine Gedenkstätte errichtet.
Am Tatort haben Jugendliche eine Gedenkstätte errichtet. © Oliver Bodmer

Denn noch fehlt von den Verdächtigen jede Spur. „Mittlerweile sind bei uns über zehn Hinweise eingegangen“, sagt Polizeisprecher Werner Kraus. Dazu werden Kameraaufnahmen ausgewertet. Die Polizei hofft weiter auf Zeugenaussagen. Wem am Freitagabend (11. Dezember) rund um den Rosenheimer Platz etwas aufgefallen ist, der kann sich telefonisch unter 089/29100 melden.

Schließlich handelt es sich beim Tatort um keine dunkle Ecke im hintersten Hof: Er liegt unweit des belebten Rosenheimer Platzes im Durchgang zu einer Wohngegend. Rundherum sind die Büroräume des Wirtschaftsunternehmens Deloitte – mit großen Fenstern auf den Hof. „Wenn jemand etwas gesehen hat, würde uns das sehr weiterhelfen“, sagt Kraus.

In der Schule wurde ein „Raum der Stille“ eingerichtet

Solange bleibt den Freunden von Alex nur Ungewissheit. „Ich hoffe, es geht ihm jetzt gut“, sagt ein Freund an der Gedenkstätte. Die Jugendlichen, die kommen, wirken sehr berührt. Die Tragödie geht ihnen nah. Auch an seiner Schule ist das Entsetzen groß. „Die tragischen Umstände von Alexanders Tod sind für uns alle schockierend und schwer zu akzeptieren“, teilt die Schulleitung mit. Für Schüler und Lehrkräfte steht ein Psychologenteam bereit. Im Gebäude der Oberstufe wurde ein „Raum der Stille“ eingerichtet.

„Alex hatte viele Freunde, er war ein korrekter Typ“, erzählt einer der Jugendlichen. Erst vor Kurzem seien sie zusammen Fußballspielen gewesen. „Ich sehe noch genau, wie er den Ball zu mir kickt.“ Es sollte der letzte Pass von Alex sein, bevor er mit einem Messer erstochen wurde. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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