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S-Bahn-Streit in München eskaliert: Mann wird vor einfahrenden Zug geschubst - Neues zum Verdächtigen

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Von: Marcus Giebel, Andreas Beez

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Polizisten gehen am Bahnsteig entlang, auf dem Gleis steht eine S-Bahn
Polizei-Einsatz am Stachus: Vor diese S-Bahn wurde der Mann geschubst. © Peter Kneffel/dpa

Im Streit hat ein Mann einen anderen im S-Bahnhof Stachus vor eine einfahrende S-Bahn geschubst. Das Opfer überlebt schwer verletzt.

Update 29. November, 13.44 Uhr: Ein Mann, der in München einen anderen Mann vor eine S-Bahn geschubst hat, leidet nach Erkenntnissen der Polizei an psychischen Beeinträchtigungen. Dies gehe aus der ersten Facheinschätzung eines Psychiaters hervor, der den Verdächtigen begutachtet habe, sagte ein Polizeisprecher am Montag. 

München: Vor S-Bahn geschubst - Opfer hat „Riesen-Glück“, verliert aber dennoch Unterschenkel

Ursprungsmeldung:

München - Der S-Bahnhof Stachus wurde am Sonntagnachmittag zum Tatort, Polizei und Notarzt rückten an. Wie die Polizei berichtet, stritten kurz vor 16 Uhr am Bahnsteig zwei Männer miteinander. Dabei stieß ein 41-Jähriger seinen 37-jährigen Kontrahenten aufs Gleis vor eine einfahrende S-Bahn.

Deren Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Das Opfer wurde erfasst und schwer verletzt. „Der Tatverdächtige konnte am Tatort von Einsatzkräften festgenommen werden“, so ein Polizeisprecher: „Er befindet sich zurzeit in polizeilichem Gewahrsam.“

Nach Informationen von tz und Münchner Merkur wurde das Opfer in das Uniklinikum rechts der Isar eingeliefert. „Der Patient ist schwer am Bein verletzt, hat aber Riesen-Glück gehabt, dass er diesen Zusammenprall mit der S-Bahn überhaupt überlebt hat. Er wird gerade operiert“, berichtete ein Mitglied des Rettungsteams.

Allerdings steht bereits fest, dass der 37-Jährige zumindest einen Unterschenkel verloren hat. Sein Bein war so stark verletzt, dass Knochen und Blutgefäße nicht mehr rekonstruiert werden konnten. Die Unfallchirurgen mussten den Unterschenkel amputieren, um Schlimmeres zu verhindern. Derzeit kümmert sich das Ärzte-Team darum, die Wunde zu versorgen. Weitere Verletzungen werden noch behandelt. 

Stammstrecke nach Wahnsinntat zeitweise vollständig gesperrt

Die Frage nach dem Grund für die wahnsinnige Tat muss nun geklärt werden. Ebenso ist unklar, ob sich Täter und Opfer vor dem Streit kannten. Für Bahnreisende in München hatte die Auseinandersetzung Folgen, die Stammstrecke war zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof zeitweise vollständig gesperrt.

Via Twitter teilte der Streckenagent mit: „Aufgrund eines anhaltenden Notarzteinsatzes auf der Stammstrecke und der daraus resultierenden abweichenden Linienführung ist der S-Bahn-Verkehr derzeit erheblich beeinträchtigt. Es kommt im Gesamtnetz zu Verspätungen, Zugausfällen und vorzeitigen Zugwenden.“ Betroffen sind die Linien S1, S2, S3, S4, S6, S7 und S8. (mg)

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