Einzig die CSU im Stadtrat hatte kein Verständnis für die Verlängerung gezeigt. Weil sie das Vertrauen der Anwohner in die Politik aufgrund nicht eingelöster Zusagen verspielt sahen, machten nun auch die Christsozialen im Bezirksausschuss (BA) Altstadt-Lehel Rabatz.
„Wir stehen da bei den Leuten im Wort“, findet Bernhard Wittek (CSU). Denn erst am 23. November habe der BA als Antwort auf ein Bürgeranliegen einstimmig erklärt, dass die Sonderregelungen für Freischankflächen auf Parkplätzen im Viertel wie geplant Ende November auslaufen und sich das Bezirksgremium aktiv für die Einhaltung der diesbezüglichen Regelungen einsetzen werde.
In einem eigens gestellten Antrag forderte die CSU-Fraktion, die Verlängerung durch den Stadtrat rückgängig zu machen – das wäre das Aus für alle Schanigärten im Winter. Außerdem sollen im Viertel ansässige Gastronomen ihre ungenutzten Flächen zurückbauen.
Für das Parkplatz-Problem hatten viele BA-Mitglieder Verständnis, doch der erste Teil des CSU-Antrags mit der Bitte an die Stadt, die Verlängerung der Sondernutzungserlaubnis rückgängig zu machen, wurde abgelehnt. Schließlich würden einige Schanigärten, wie etwa rund um den Gärtnerplatz, nach wie vor genutzt, merkte Philippe Louis (Grüne) an. Die Mehrheit stimmte aber dafür, dass dauerhaft ungenutzte Flächen abgebaut werden. Man wolle Wirte, die ihre zur Verfügung gestellten Flächen offensichtlich nicht mehr brauchen, nun direkt ansprechen.
Das müsse aber von BA-Seite passieren und nicht privat, forderte CSU-Mann Wittek. Aber was bedeutet überhaupt „dauerhaft“? „Man muss den Begriff klären“, meinte Wolfgang Püschel (SPD). Markus Stadler (Grüne) schlug vor, dass jeder Schanigarten, der eine Woche nicht genutzt werde, abgebaut werden müsse. Vielen erschien das zu kurz. Über die Auslegung des Wortes „dauerhaft“ und das weitere Vorgehen will sich das Gremium nun während der besinnlichen Tage weiter Gedanken machen.
Doch was sagen betroffene Gastronomen? Sarang Alimardani, Inhaber des „Pepenero“ mit vier Filialen in München, findet das Hin und Her schwierig. Zuerst sollen die Schanigärten abgebaut werden, dann wieder nicht, nun aber doch. Aber: „Die Flächen werden momentan wirklich nicht genutzt. Ich fände es nicht so schlimm, alles über den Winter abzubauen.“
Manche Wirte hätten sich bei der Ausstattung der Schanigärten nicht viel Mühe gegeben – es war ja eigentlich nur vorübergehend gedacht. Im „Pepenero“ aber habe man viel Geld für teure Schreinerarbeit bezahlt. Und die werde durch die Winter-Witterung beschädigt. Deshalb wäre ein Abbau zwar teuer, aber okay. Eine Dauerlösung, eine feste Installation aus Metall, wäre noch besser, sagt Alimardani – aber die sei ja nicht erlaubt.
KATHARINA HINSCHE
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